In Hollywood ist Sera Trimble als Stuntfahrerin für Film und Fernsehen tätig, doch ihr harter Job am Lenkrad mindert ihre Liebe zur Straße keineswegs. Im Gegenteil: An den Wochenenden macht sie sich auf in die entlegenen Gegenden ihres Wahl-Bundesstaats Kalifornien. Immer mit dabei: ihr heißgeliebtes Porsche 911 G-Modell. Mit voller Campingausrüstung geht es so entlang der relativ unbekannten Nacimiento-Fergusson Road in der Nähe von Big Sur.
„Meine erste Begegnung mit dieser Straße war bei einer Rallye mit 18 weiteren klassischen 911- und 356-Modellen. An einem Wochenende haben wir etwa 1.600 Kilometer zurückgelegt. Man fährt donnerstags oder freitags los und schafft 450 bis 650 Kilometer am Tag. Geschlafen wird im Zelt.“
Die Nacimiento-Fergusson Road beginnt im Landesinneren in der malerischen Weinregion Monterey County, von wo aus sie steil in die Santa Lucia Mountains Richtung Pazifik hinaufführt. An ihrem höchsten Punkt schlängelt sich die Strecke auf 840 Metern über dem Meeresspiegel durch den Los Padres National Forest, um schließlich steil in Richtung Küste und Cabrillo Highway abzufallen.
„Man durchquert viele unterschiedliche Abschnitte“, erklärt Trimble. „Entlang der Strecke verändert sich die Landschaft dreimal vollständig. Im ersten Teil, in dem die Straße in der Nähe der Mission Road über einen Fluss führt, sieht man diese riesigen wogenden Hügel. Es sieht fast so aus, als würde man durch Weizenfelder und Eichenwälder fahren – einfach wunderschön.“
Dieser sanfte Einstieg mit seinen breiten, einfachen Streckenabschnitten und weiten Ausblicken ist das komplette Gegenteil von dem, was noch vor einem liegt. Wenn der Anstieg beginnt, stellt sich auch die eigentliche Herausforderung für Fahrzeug und Fahrer ein.
„Es geht steil die Berge hinauf, wird immer enger und schließlich gibt es nur noch eine einspurige Straße, die fast die gesamte restliche Strecke im Zickzack entlangführt. Das kann durchaus anstrengend sein, aber zusammen mit ein paar anderen Fahrzeugen mit ähnlicher Leistung macht es Spaß. Wir meistern das alle zusammen! Als Belohnung wartet am Ende der Ozean.“
Die Nacimiento-Fergusson Road ist nichts für schwache Nerven: Auf die Fahrer warten enge Abschnitte inmitten senkrechter Felswände und gefährlich steil abfallende, bewaldete Berghänge. Zwar gibt es kaum Gegenverkehr, doch sollten Ausflügler stets auf Lkws oder Wohnmobile hinter einer der Dutzenden von unübersichtlichen Kurven gefasst sein, die sich durch die 37 Kilometer lange Strecke ziehen.
„Ich bin die Tour jetzt schon mehrere Jahre hintereinander mit meinem 911 gefahren. Noch nie zuvor war ich mit einem Wagen problemlos den ganzen Tag lang bei 4.500 Umdrehungen pro Minute unterwegs. Allein schon deshalb ist das für mich eines der beeindruckendsten Autos“, sagt Trimble. „Man steigt ein und fährt seine 1.000 Kilometer – kein Problem. Alltagstauglichkeit ist für mich von zentraler Bedeutung, und ich benutze dieses Auto auch jeden Tag.“
Für die Nacimiento-Fergusson Road braucht es Engagement, Vorsicht und eine gehörige Portion an vorausschauender Planung. „Der Fahrer sollte immer darauf achten, dass er genug Benzin im Tank hat, um auch wieder zurückzukommen“, unterstreicht Trimble. „Es kann auch schon mal voll werden, wenn Leute oben am Berggipfel campen“, erläutert sie. „Aber die meiste Zeit über ist es sehr verlassen, das macht gerade den Reiz aus. Es ist eine meiner liebsten Abenteuerstrecken.“
Fotos: ©Porsche
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