Der BMW 2800 Spicup ist ein Concept Car, das erstmals 1969 auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellt wurde. Das Design dieses auf dem BMW E3 2500 basierenden Prototypen war zu seiner Zeit spektakulär. Die keilförmige Karosserie wurde bei Bertone entworfen und gebaut. Die keilförmige Form wurde Ende der 60er Jahre bei Bertone zur Designsprache. Man erkennt große Ähnlichkeiten zu den Prototypen des Autobianchini Runabaout oder dem Ferrari 308 GT Rainbow.
Seit den frühen sechziger Jahren pflegte Bertone eine intensivere Geschäftsbeziehung zu BMW. Daraus entstand auch der Entwurf des BMW 3200 CS. Der Spicup sollte den Sportwagen BMW 507 ablösen. Gestaltet wurde der Spicup als Zweisitzer und ist eine Mischung aus Targa und Coupé. Gezeichnet wurde der BMW Spicup von Marcello Gandini. Bei der Frontpartie orientierte er sich am Alfa Romeo Montreal, den er ebenfalls designt hatte. Die Front läuft spitz zu und fällt dann stark ab. Die Scheinwerfer sind in die Front eingearbeitet und verfügen über absenkbare Abdeckungen. Da die Scheinwerfer in ausgeschaltetem Zustand immer halb abgedeckt sind, wurden sie liebevoll als „Schlafzimmerblick“ bezeichnet.
In der Mitte der Stoßstange unterbricht die Doppelniere die Frontlinie. Allerdings ist die Doppelniere funktionslos, da keine Lüftungsöffnung dahinter sitzt. Ausgestattet ist der Spicup mit dem 170 PS-starken Sechszylindermotor des BMW 2800. Da der Motor wegen seiner Bauhöhe nicht in die flach verlaufende Karosserie passte, entwarf Gandini eine Kunststoffhutze, die in die Motorhaube eingesetzt wurde.
Sehr aufwändig und eine Besonderheit ist das Lamellendach. Da der Spicup aus Sicherheitsgründen einen Überrollbügel benötigte, gestaltete Gandini ein segmentiertes Dach, dass komplett in dem Überrollbügel zurückfährt. Im Prinzip ein Targadach, das sich selber verstaut.
Vom BMW 2800 Spicup wurde nur dieses einzige Exemplar gebaut. Zwar hatte sich Bertone erhofft, den Spicup in Serie zu bauen, aber es kam nicht dazu. Nach der Präsentation auf dem Genfer Automobilsalon wurde der Spicup noch von Journalisten zur Probe gefahren und anschließend abgestellt. Das Fahrzeug ist heute in einer privaten Sammlung.
Fotos: ©Kay MacKenneth
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