Am 1. November findet zum 16. Mal die Auktion “Automobiles sur les Champs von Artcurial Motorcars statt. Highlight des Verkaufs ist ein Mercedes 300 SL „Gullwing” von 1955, der mit einem Schätzwert von 1 100 000 € bis 1 300 000 € präsentiert wird. Insgesamt 65 Lose werden von Maître Hervé Poulain, begleitet von dem Duo Matthieu Lamoure und Pierre Novikoff, präsentiert.
Im Laufe des Wochenendes wird „la plus belle avenue du monde“ zur Kulisse für eine verlockende Auswahl an Sammlerautos, Scheunenfunden und Youngtimern.
An der Spitze des Aufgebotes steht in diesem Herbst ein prächtiger Mercedes 300 SL “Gullwing” aus dem Jahr 1955. Er war eines der ersten Exemplare, die in England verkauft wurden. Sein erster Besitzer, Sir Jeremy Boles, hätte den Wagen beinahe nicht erworben. Denn 1954 versuchte sein Freund, der berühmte Rennfahrer Mike Hawthorn, ihn bis zur letzten Minute davon abzubringen, ein nicht-britisches Auto zu kaufen! Diese Intervention blieb jedoch erfolglos, und Anfang 1955 nahm Jeremy Boles seinen neuen Mercedes von Brooklands in der Bond Street in London entgegen, mit silbergrauer Metallic-Lackierung, Leder und blau kariertem Stoffinterieur.
Schätzpreis: 1 100 000 € – 1 300 000 €.
In den vergangenen zehn Jahren hat sich Artcurial Motorcars auch als Spezialist für Scheunenfunde etabliert. Im Mittelpunkt dieses Verkaufs steht ein 1960er AC Ace Bristol Roadster, der von Chardonnet, dem berühmten Pariser Importeur, verkauft wird. Die Geschichte dieses Wagens ist außergewöhnlich und geht auf ein Gewinnspiel zurück, der von der Zeitung Ouest-France veranstaltet wurde. Der jetzige Besitzer hatte die Antworten auf das Quiz und übergab sie seinem besten Freund, der daran teilnahm und gleich mehrere Autos gewann. Doch er verkaufte diese sofort und holte sich dafür das Auto seiner Träume, eben diesen AC Ace Bristol Roadster! Elf Jahre später verkaufte er aus Dankbarkeit den AC Ace für einen symbolischen Preis an seinen besten Freund, der ihm zum Gewinn verholfen hatte. Bis dahin hatte er ihn nie wirklich gefahren. Infolgedessen hat dieses Exemplar nur 18 000 km zurückgelegt! Der Wagen wurde konserviert, ohne jemals restauriert worden zu sein, und hat immer noch seine Originallackierung. Es gibt eine vollständige Geschichtsakte, einschließlich der Originalbestellung und -rechnung und verschiedener Korrespondenzstücke, die bis in die 1960er und 1970er Jahre zurückreichen. Es wird geschätzt, dass er zwischen 300 000 € und 500 000 € einbringen wird.
Ein weiteres seltenes Fahrzeug, ein Chenard & Walcker Typ Y8 “Tank” von 1928, wird ebenfalls zum Verkauf angeboten. Dieses Los befand sich lange Zeit im Besitz des Kurators der königlich belgischen Kinos. Als er 1988 starb, ging es an die jetzige Eignerfamilie im Raum Brüssel über. Trotz des fehlenden Motors stellt dieses Exemplar ein spannendes Restaurierungsprojekt dar, da es sich um ein seltenes und historisch wichtiges Modell handelt. Die Karosserie scheint vollständig zu sein und weist Anzeichen einer früheren Restaurierung auf, das Armaturenbrett hat noch seine beiden großen O.S.-Zifferblätter, und das Getriebe des Wagens ist erhalten geblieben.
Schätzung : 20 000 € – 30 000 €, no Reserve
Die Sammlung Hubert André, einem Pariser Liebhaber amerikanischer und ungewöhnlicher Autos, wird ebenfalls im Verkauf präsentiert. Zu den Kuriositäten der Sammlung gehören ein Bond Bug-Dreirad von 1973, ausgestattet mit einem 1000ccm Yamaha-Motor, geschätzt auf 15.000 € – 20.000 €, ein De Tomaso Pantera GTS von 1973 komplett mit seiner Werksakte, geschätzt auf 100.000 € – 130.000 €, ein vollständig restaurierter Range Rover V8 der ersten Generation, geschätzt auf 30.000 € – 50.000 €, zwei Motorräder und ein Lambretta-Motorroller. Die Mehrheit der Fahrzeuge in dieser Sammlung wird no Reserve angeboten.
Foto: ©Artcurial Auctions
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