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Showtime für automobile Klassiker. Eleganz ist am Wochenende des Concorso D Éleganza das Motto für Automobile, Damen und Herren. Und doch bleibt die Veranstaltung bei Champagner und Häppchen auf der See-Terasse des Hotels, beinahe familiär. Beim Concorso d’Eleganza schätzt man Intimität anstelle der Mega-Dimensionen amerikanischer Top-Oldtimer-Events wie Pebble Beach oder Amelia Islands. Vom 24. bis 26. Mai 2024 veranstaltete die BMW Group Classic in Kooperation mit dem Grand Hotel Villa d’Este den legendären Concorso d’Eleganza Villa d’Este. Die spektakulärsten Automobile ihrer Zeit werden traditionell in exklusiven Wettbewerbsklassen um die begehrten Trophäen konkurrieren, allen voran die Trofeo BMW Group, mit der die hochkarätig besetzte Jury den Gesamtsieger des Concorso d’Eleganza kürt.
Eleganter kann eine Fahrzeugpräsentation nicht sein, als der Concorso d’Eleganza im legendären Luxus-Hotel Villa d’Este am Ufer des Comer Sees. Nur die Besitzer der Edel-Karossen und geladene Gäste haben zu diesem Event Zutritt. 1929 fand die Veranstaltung zum ersten Mal statt, aber erst seit die BMW Group in den 90er Jahren das Patronat übernommen hat, wurde daraus ein Weltklasse-Event.
Die Kulisse ist filmreif und verzaubert die Gäste jedes Jahr aufs Neue: eine luxuriöse Villa an einem glitzernden See, eingebettet in einen üppigen Park und umrahmt von einer beeindruckenden Bergkulisse.
Insgesamt stellten sich 50 Oldtimer in acht verschiedenen Klassen dem Urteil der Jury. Schon die Teilnahme kommt einer Auszeichnung gleich. Der kleine Aufkleber an der Windschutzscheibe weist den Klassiker auch nach der Veranstaltung als Teilnehmer des Concorso aus und steigert damit indirekt seinen Wert.
Am Samstag begutachtet die Jury während des Vormittags die edlen Karossen. Die Besitzer erzählen, was sie über ihr Fahrzeug wissen, zeigen Details und zeigen Nerven. Dabei sein ist dann doch nicht alles. Die Präsentation muss stimmen: Das Fahrzeug, seine Geschichte, die Restaurierung oder Konservierung. Und alles muss blitzblank sein. Deshalb wischt der eine oder andere Besitzer kurz vor dem Eintreffen der Jury noch die Regentropfen vom Auto, damit die Karosserie in vollem Glanz erstrahlt. Auch das Anlassen des Motors gehört zu einer einwandfreien Präsentation und so mancher Besitzer kommt bei dieser Disziplin wegen des nassen Wetters ins Schwitzen, denn die alte Technik mag Feuchtigkeit gar nicht. Hier endete für den einen oder anderen Wagen die Bewertung.
Unter den Teilnehmern der acht glamourösen Klassen kürte die Jury am Ende einen strahlenden Sieger. Mit dem Alfa Romeo 8C 2300 gewann ein Spider im Karosseriedesign von Figoni aus den 1930er Jahren. Dem stolzen Besitzer der HM Collection aus Belgien überreichten Helmut Käs, Leiter der BMW Group Classic und Präsident des Concorso d‘Eleganza Villa d´Este, und Wilhelm Schmid, CEO von A. Lange und Söhne, am Sonntag den prestigeträchtigen Siegerpreis Trofeo BMW Group – Best of Show. Neben der schillernden Trophäe erhielt der durch die Jury auserkorene Gewinner auch ein einzigartiges Modell der 1815 Chronograph in Weißgold. Die exklusive Uhr wurde von A. Lange und Söhne für den Sieger des Best of Show kreiert.
FOTOS: BMW / Gudrun Muschalla, Hardy Muschel
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Diesjähriger Gewinner des per Publikumsentscheid gewählten Coppa d´Oro Villa d ´Este wurde der McLaren F1 aus dem Jahr 1995. Mit dem Fahrzeug von Tony Vassilopoulos aus Großbritannien überzeugte ein überaus erfolgreiches Supercar die Besucher am stärksten.
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Standing Ovation erhielt Alois Ruf, als er mit dem legendären Porsche 959 „Yellow Bird“ vor dem Publikum über die Terasse des Hotels fuhr. Mit im Auto saß seine Tochter.Beeindruckend war auch der original patinierte Bugatti T35, der die Spuren aus seiner Zeit als Rennwagen an sich trägt.
Es vergeht kaum eine Veranstaltung, an der Corrado Lopresto, italienischer Sammler von Prototypen der italienischen Automobilhistorie, nicht ein besonderes Fahrzeug bringt. In diesem Jahr war es der 1923er Diatto Tipo 20S mit einem Torpedo Heck, aufgebaut bei Mouche & Cie. In Lyon.
Natürlich durften zum 110 Geburtstag Maseratis die entsprechenden Meisterstücke nicht fehlen. Ein beeindruckender Maserati A6G/54 von 1956 mit einer Karosserie von Zagato und eine Maserati A6G/53 Spyder mit Frua Karosserie. Besonders herausstechend war allerdings der Maserati 3500 Spyder Prototipo von Vignale.
Die glanzvolle Geschichte von Lamborghini stand im Mittelpunkt des Concorso d’Eleganza Villa d’Este 2024, und vier historische Modelle zogen das Publikum in ihren Bann. Darunter der Diablo GT aus dem Jahr 1999, der trotz seiner dezenten titansilbernen Lackierung bei diesem prestigeträchtigen Event aus dem Rahmen fiel.
Der Diablo GT, einer von nur achtzig jemals produzierten Fahrzeugen, ist für seine Leistung und sein unverwechselbares Design bekannt. Dieses Sondermodell, die Nummer sechs der limitierten Serie, behält sein ursprüngliches titansilbernes Äußeres, kombiniert mit einem blauen Alcantara-Interieur und sichtbaren Akzenten aus Kohlefaser.
Neben dem Diablo GT präsentierte sich der Miura P400 von 1967, den Countach LP 400 von 1976 und den Countach 25th Anniversary Edition. Jedes dieser Fahrzeuge wurde für seine Technik und sein Design gefeiert und verdeutlicht den nachhaltigen Einfluss von Lamborghini auf die Automobilbranche.
Der Concorso D´Eleganza ist aber auch ein Event, auf dem man immer wieder Fahrzeuge entdeckt, die man noch nie zuvor gesehen hat, wie zum Beispiel den 1967 Serisima Agena. Automobili Serenissima wurde von dem venezianischen Adligen Conte Giovanni Volpi di Misurata gegründet, der in den späten 1950er Jahren ein privates Rennteam leitete, das mit Ferraris, Maseratis, Abarths und Porsches konkurrierte. Er war an der Entwicklung des Maserati Birdcage und des Ferrari 250GTO beteiligt, doch seine Beziehung zu Ferrari verschlechterte sich, als er das ATS-Programm unterstützte, an dem ehemalige Ferrari-Ingenieure beteiligt waren.
1963 gründete Volpi Serenissima als Hersteller und produzierte in sieben Jahren vier Modelle. Der Agena von 1967, der einzige jemals gebaute Prototyp, befand sich bis 2020 im Besitz von Volpi und ist abgesehen von einer technischen Überholung in unrestauriertem Zustand.
Ebenfalls eine Überraschung war der 1967 Fiat Dino Aerodinamica. Der von Paolo Martin entworfene Dino Aerodinamica wurde 1967 auf dem Pariser Automobilsalon in weißer Farbe vorgestellt. Unter dem Einfluss des Aerodynamikers Wunibald Kamm wurde er für den Genfer Automobilsalon 1968 mit einem schlankeren Heckprofil, versenkbaren Scheinwerferabdeckungen und einer neuen Lackierung aktualisiert.
Während am Samstagnachmittag die automobilen Schönheiten über die Terrasse des Grand Hotel Villa D’Este flanierten und die Auszeichnungen abholten, fand in der benachbarten Villa Erba das von der BMW Group initiierte Festival “Wheels & Weisswürstl” statt. Ein riesiger Treffpunkt für BMW-Freunde und andere Autoliebhaber.
Der Public Day des Concorso Villa d’Este ist ein Fest für die ganze Familie. Im großen Park der Villa Erba wird noch mehr gezeigt, als es aus Platzgründen in der Villa d’Este möglich war.