Der Lancia Astura wurde erstmals 1931 auf dem Pariser Automobilsalon vorgestellt. Wie bei vielen Fahrzeugen aus dieser Zeit, wurde an den Kunden nur ein Fahrwerk ausgeliefert und von diesem eine Karosserie nach Wunsch in Auftrag gegeben. Der hier gezeigte Lancia Astura Aerodinamica 233C hat einen ganz besonderen Karosserieaufbau der Firma Castagna in Mailand. Die so genannte „Teardrop“-Karosserie ist extrem windschnittig aufgebaut und besonders elegant. Nach Aussage einiger italienischer Automobilhistoriker wurden wahrscheinlich vier Exemplare mit dieser Sonderkarosserie gebaut, zwei auf einem gekürzten Chassis.
Die Stromlinienform war 1934 in Italien sehr in Mode. Das aerodynamisch geformte Wasserflugzeug Macchi M72 stellte auf dem Comer See einen Geschwindigkeitsrekord auf und auf der Avus in Berlin gewann der Rennfahrer Guy Moll mit seinem tief liegenden, aerodynamischen Alfa Romeo das Rennen.
Auf den Automobilsalons war „Aerodynamik“ das begehrte Stichwort und fast alle Karosseriebauer stellten ihre windschnittige Form vor. Ursprünglich hatte Castagna die Aerodinamica-Karosserie auf einem Alfa Romeo 8C-2300 „Lungo“ aufgebaut und auf 1934 auf dem Automobilsalon in Mailand vorgestellt. Das Publikum war begeistert, darunter auch ein sehr prominenter Gast. Der italienische Diktator Benito Mussolini war begeistert von dem formschönen Karosserieaufbau. Es ist überliefert, dass Mussolini die Karosserie von dem Alfa Romeo herunternehmen und auf ein gekürztes Fahrwerk des Lancia Astura anpassen ließ, um es seinem Sohn Bruno zu schenken. Dieser war zu der Zeit gerade einmal 16 Jahre alt, zeigte sich aber sehr rennbegeistert. Er galt als der jüngste Rennfahrer Italiens. Das Fahrzeug wurde auch immer wieder auf Rennen eingesetzt.
Das Castagna Werk in Mailand wurde 1943 durch alliierte Gefechte komplett zerstört und nur wenige Unterlagen blieben erhalten. Doch prägte der Lancia Astura Aerodinamica das Design anderer Modelle aus dem Hause Castagna.
Fotos: ©Kay MacKenneth
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