Ihren größten Erfolg feierte sie 1935 bei den 24 Stunden von Le Mans in einem MG PA Midget. Der Weg zur erfolgreichen Rennfahrerin war für Barbara Skinner weit und nicht leicht.
George Herbert Skinner (genannt Bert) und Thomas Carlyle Skinner (genannt Carl) gründeten vor über 100 Jahren die Marke Skinners Union (SU). Anfang der 1900er Jahre experimentierten sie mit Kraftstoffgemischen, 1904 stellten sie ihren ersten Vergaser her und gründeten 1910 die Firma.
Carl Skinner hatte zwei Kinder, Barbara (geb. 1911) und Peter (geb. 1914), die beide begeisterte Motorsportfans und Rennfahrer werden sollten. Aber es war Barbara, die das Talent hatte, sich durchzusetzen, zu einer Zeit, als es Rennfahrerinnen noch gar nicht lange erlaubt war, gegen Männer anzutreten.
In den frühen 1900er Jahren entschied der BARC (British Automobile Racing Club), dass Frauen keine Rennen fahren durften. Trotz der Entrüstung blieb die Entscheidung bis 1928 bestehen. Dann durften Frauen an Rennen mit ausschließlich weiblicher Konkurrenz teilzunehmen. Erst 1932 erlaubte der Verband, dass Frauen gegen Männer antreten konnten.
Am 6. April 1932 schenkte Carl Skinner seiner Tochter Barbara zum 21. Geburtstag seinen Morris Cowley Special. Ausgestattet mit einem MG MKII 18/100 Tigresse-Straßenrennmotor war der Wagen schnell und konnte auch als Rennwagen dienen.
Noch im selben Jahr am 3. September nahm Barbara mit dem Wagen am Shelsley Hill Climb teil, dem Jahr, in dem das BARC Frauen endlich erlaubte, gegen Männer anzutreten. Sie gewann den MAC Ladies Cup, einen Preis, der für den schnellsten Aufstieg des Tages vergeben wird – mit einer Zeit von 56,6 Sekunden. Dieser Ausflug markierte den Beginn einer erfolgreichen Motorsportkarriere für Barbara, die sich als schnelle und entschlossene Fahrerin erwies.
Barbara gewann im Laufe ihrer Rennkarriere viele Preise und war oft die schnellste Dame in Shelsley Walsh. 1934 stellte sie mit einer Zeit von 46,6 den Damenrekord auf, eine Zeit, die sie 1938 mit dem Red Skinner Special erreichte.
Wie viele große Rennfahrer brillierte sie in einer Vielzahl von Motorsportdisziplinen. Ihren größten Erfolg feierte sie 1935 bei den 24 Stunden von Le Mans in einem MG PA Midget. Sie war eine von sechs Rennfahrerinnen in drei Autos – dem legendären MG-Werksteam “Dancing Daughters” ist. Barbara beendete das Rennen mit Beifahrerin Doreen Evans auf dem 24 Rang.
Barbara heiratete den Rennfahrer und Automobilautor John Bolster und fuhr unter ihrem Ehenamen weiter. Ihr Leben endete tragisch und in viel zu jungem Alter: 1942 kam sie bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Doch sie wurde zu einer der Figuren, die noch heute Frauen im Motorsport inspirieren.
Fotos: ©Burlen Archiv
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