Nachdem die Yokohama Hot Rod & Custom Show 2020 wegen Corona nicht stattfinden konnte, war es erfreulich, dass Ende 2021 die berühmte Tuningmesse wieder stattfinden konnte. Sie war – auch mit dem Rahmenprogramm so ausgerichtet – dass sie vor allem ein junges, trendbewusstes Publikum anzog.
Insgesamt kamen rund 11.000 Besucher in das Kongress Zentrum Pacifico Yokohama, um die rund 300 ausgestellten Automobile und 650 Motorräder zu sehen. Aufgrund der strengen Sicherheitsauflagen wurden in diesem Jahr keine Gäste aus Übersee eingeladen. Dadurch fehlten die „Ganz Großen“ der US-Car Szene. Dennoch stand die Veranstaltung unter dem Motto „Hisashiburi“ (Lange nicht gesehen), um alle ‚Willkommen‘ zu heißen.
Die Autovernarrtheit der Japaner ist weltweit bekannt und auch, dass sich dort der Tuning-Kult weit verbreitet hat. Man geht davon aus, dass diese Szene ihren Ursprung in einem Shop namens ‚Paradise Road‘ in Nagayo, im Herzen Japans hat. Junichi Shimodara hatte ‚Paradise Road‘ im Februar 1987 gegründet und vor allem amerikanische Fahrzeuge und Ersatzteile importiert. So wurde er und sein ‚Paradise Shop‘ wurde bald der wichtigste Anlaufpunkt des Landes, wenn es um Low Rider, Hot Rods oder Custom Cars geht.
Highlight der Yokohama Hot Rod Custom Show ist alljährlich das ‚Ride In‘ zu Beginn der Veranstaltung. Ausgewählte Aussteller-Fahrzeuge fahren, begleitet durch Hundertschaften an Zuschauern, in die riesige Halle ein. Alles verläuft sehr gesittet, Gedränge gibt es nicht – schließlich ist man in Japan. Als Erster durfte der 2019-Sieger Mr Aikawa mit seinem Sieger-Motorrad 1968 Harley Davidson Early Shovelhead „Best of Show“ über den Teppich fahren. 2019 war er der absolute Publikumsliebling unter den Motorrädern. Der Best of Show unter den Automobilen von 2019 fuhr als nächstes über die Rampe, ein Deuce Factory & Andy´s Rod Works 1932 Ford Model B Rodster „K´s Roadster“.
Es folgt das Sponsors Ride-In by Harley-Davidson Japan. 2021 HD Forty-Eight, das erste Debüt in HCS. Und als nächstes folgte der SPORTSTER™ S, der mit dem neuen Motor Revolution MAX ausgestattet ist. Im Anschluß rollten Bikes unter dem Motto B‘MW Motored‘ in die Halle, darunter auch der R18 Classic Ride, der auf der offiziellen BMW Motorrad Website immer mehr an Popularität gewonnen hat.
Nächster Teil der Show das ‚Projekt Motorrad‘, das unter Ausschluß der Öffentlichkeit zwischen BMW Motorrad und Mooneyes entstanden ist. Dieses Projektmotorrad wurde nach einer groben Skizze von Wildman gebaut, es gibt Außenteile, die mit einem Hairline-Finish lackiert sind, das an den MOON TANK erinnert, doch für diese spezielle Version wurde ein einfaches Nadelstreifendesign verwendet.
Das diesjährige Spotlight „Forever Model A“ zeigt Model A Fahrzeuge. Verschiedenste umgebaute Hot Rods versammelten sich am Veranstaltungsort und es gab einige GQQD (Begriff für herausragende Modelle) die die Besucher zum Staunen brachten, denn bei einigen hätte man nicht gedacht, dass sie überhaupt fahrbar sind.
In der Nähe des Eingangs neben dem Mooneyes-Stand parkte der 1969er Chevrolet Camaro RS Z28 von Shige Suganuma. Ihm widmete das diesjährige Mooneyes Int’l Magazine Vol.23 einen eigenen Artikel. Seit den späten 1980er Jahren veranstaltet Mooneyes auch die alljährlichen Street Car Nationals, ein Automobil Festival bei dem sich die japanische Tuning und Custom Szene trifft.
Das Highlight der Motorrad Show auf der HCS 2021 waren die japanischen Chopper. Anstatt diese auf Marken wie Triumph oder Harley-Davidson aufzubauen, wurde als Basis vor allem japanische Motorradmarken verwendet. Jedes Bike der „Japanese Domestic Chopper Show“ war ein Unikat.
Das Rahmenprogramm mit Pinup Girl Contest, Tuning Artikeln, Modellautos, Sneaker Sondermodellen, T-Shirts und auch Pinstriping Produkten sorgte dafür, dass der Andrang so groß war, dass einige Besucher bereits in der Nacht vor der Show vor den Hallen schliefen, um nichts vom Partyfeeling und den verschiedenen Bands zu verpassen.
Fotos: ©Yokohama Hot Rod & Custom Show
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