Autos sind für Erwin Wurm gleichermaßen wunderbare Objekte und Symbole von Jungendträumen. Gleichzeitig ist sich der Künstler der gesellschaftlichen Debatte bewusst, die um das Thema Auto geführt wird. Für ihn findet diese jedoch nicht allein intellektuell, sondern auch auf sinnlicher Ebene statt. Wurm kreiert aus dieser Spannung heraus Objekte, sogenannte „Fat Cars“, die zwar aus hartem Material gefertigt sind, in ihren weich anmutenden Linien aber immer auch das Gegenteil simulieren. Durch Überformung werden aus Scheinwerfern Augen, aus der Front wird ein Gesicht. Wurms Skulpturen stellen sich so als humorvoller Beitrag zur Automobilgeschichte dar.
Das erste „Fat Car“ erschuf Wurm im Jahr 2001. Unter einem von ihnen verbirgt sich der Torso eines Porsche 911, den der Künstler so in ein ganz besonderes Modell verwandelte. Ergänzt wird die Serie durch zahlreiche kleinere Modelle, eines von ihnen ist das 2019 erschaffene „Fat Convertible“. Dieses hat Wurm quasi in Lebensgröße als Aluminiumguss erschaffen, einem Material, das für die dauerhafte Installation im Freien geeignet ist.
Erwin Wurm lebt und arbeitet in Wien und Limberg. Seine Arbeiten werden in diesem Jahr in mehreren musealen Einzelausstellungen zu sehen sein, unter anderem im Museum Tinguely in Basel, im Stephansdom in Wien und im Taipei Arts Museum in Taiwan. Seine Werke sind in Sammlungen internationaler Institutionen vertreten, darunter die Tate Modern in London, das Museum of Modern Art und das Solomon R. Guggenheim Museum in New York, das Centre Pompidou in Paris, die Albertina in Wien und das MMK Museum für Moderne Kunst in Frankfurt.
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