Vor einem Jahrhundert debütierte der Bugatti Type 35 und beeindruckte nicht nur mit seinem Design und seiner Technik, sondern auch mit kontinuierlichen Weiterentwicklungen. Ettore Bugatti war ein visionärer Konstrukteur, der den Mut hatte, Konventionen zu durchbrechen und sich stets nach Perfektion zu streben. Bugatti erkannte früh die Bedeutung von Rennen für den kommerziellen Erfolg und trieb den Type 35 weiter voran, um seine Leistung zu steigern.
Der erste Type 35 von 1924 verfügte über einen Achtzylindermotor mit 1.991 cm³ und 90 PS. Doch Bugatti war sich bewusst, dass eine einfache Hubraumerhöhung nicht ausreichen würde. Bereits 1924 meldete er ein Patent für einen Kompressor an, der zusätzliche Leistung liefern konnte. Gemeinsam mit Edmond Moglia entwickelte er einen Roots-Kompressor mit drei Rotoren, der außen am Motor montiert wurde. Innovativ war auch die Beheizung des Auspuffkrümmers durch die Motor-Kühlflüssigkeit.
Der Type 35TC, später Type 35B genannt, kam 1926 auf den Markt und erreichte eine Leistung von bis zu 130 PS, was eine Höchstgeschwindigkeit von über 205 km/h ermöglichte. Bis 1930 wurde der Wagen kontinuierlich verbessert, mit einem Motor mit zwei Nocken und zwei Ventilen pro Zylinder, doppeltem Tankdeckel, verbesserter Radaufhängung, Bremsen und Reifen sowie einem tief liegenden Überdruckventil für den Kompressor. Jedes Detail des Verbrennungssystems wurde fein abgestimmt, um 140 PS zu erreichen.
Heute werden Bugatti-Autos im Atelier in Molsheim von Hand mit derselben Präzision zusammengebaut, mit der Ettore Bugatti einst den Type 35 bearbeitete. Ein Jahrhundert später arbeiten die Designer und Ingenieure von Bugatti immer noch mit Hingabe daran, die besten Autos der Welt zu entwickeln.
