Im Jahr 1954 ging der Mittelklassewagen, Borgward Isabella, als Nachfolger des Hansa 1500, in Produktion. Die vorgesehene Modellbezeichnung sollte zunächst “Hansa 1500” lauten, aber man entschied sich doch noch für den während der Designphase geprägten, werksinternen Namen “Isabella”. Die Wahl des Namens war eher zufällig. Carl Borgward hatte, als er gefragt wurde, wie der Wagen denn heißen solle, spontan geantwortet: “Das ist mir egal, schreibt meinetwegen Isabella drauf.”
So verewigte sich der Name dann auch in dem rombusförmigen Logo des neuen Fahrzeugs aus Bremen. Der Borgward Isabella sollte ein alltagstauglicher, leistungsoptimierter Mittelklasse Wagen sein. Mit der selbsttragenden Karosserie verabschiedete man sich bei Borgward von der strengen, glatten und bullig wirkenden Pontonform des Vorgängers. Die Kotflügel sind plastisch ausgewölbt und ziehen sich in einer eleganten Form zu dem Türschweller. Eine seitliche Zierleiste unterstützt die dynamische Linie. Der Wagen wirkt elegant, modern und großräumig.
Einige Teile – wie beispielsweise die Kotflügel – sind mit der Karosserie verschraubt und können ohne großen Aufwand umgebaut werden.
Ein als robust geltender 1,5 Liter 4-Zylinder Motor, mit 60PS/44KW bei 4700 U/min mit Wasserkühlung, treibt den knapp 1000 kg wiegenden Wagen an. Konstruiert wurde der Motor von Karl Ludwig Brandt. Der Motor war einfach ausgelegt: Fallstromvergaser, untenliegende Nockenwelle, Ventile über Stößelstangen und Kipphebel gesteuert.
Eine Besonderheit des Motors zeigte in der damaligen Zeit die Hochwertigkeit des Fahrzeugs an: der Nebenstromölfilter. Zusätzlich zum Hauptölfilter läuft über einen Bypass das Öl zusätzlich in den Nebenstromölfilter und wird dort im Umlauf nochmals gefiltert.
Dadurch ist bei der Isabella eine Laufleistung von mehreren 100.000 km keine Seltenheit.
Im Vergleich zur Konkurrenz, das war damals der Mercedes Ponton mit 40 PS oder dem etwas günstigeren Opel Olympia Rekord mit ebenfalls 40 PS, galt der Borgward Isabella als sportlich. Preislich gesehen orientierte sich Borgward in der goldenen Mitte: deutlich über dem Preis für den Opel Olympia Rekord, aber unter dem für den Mercedes Ponton 180.
Das Fahrwerk hängt in einer Baugruppe zusammengefasst elastisch an der selbsttragenden Karosserie. Die Vorderräder an doppelten Querlenkern sind aufgehängt mit je einer Schraubenfeder, Teleskopstoßdämpfer und Stabilisator. Die Hinterachse ist eine Pendelachse mit Schraubenfedern und Zugstreben.
In der achtjährigen Produktionszeit, brachte es die Isabella doch auf eine Produktionszahl von 202.862 Fahrzeugen. Die Borgwardwerke erlebten ihre Blütezeit mit der erfolgreichen Isabella.
Ein Nachfolgermodell wurde auf Grund der bis heute viel diskutierten Firmeninsolvenz nicht mehr gebaut.
Fotos: ©Kay MacKenneth
Borgward Isabella TS | |
Hersteller: | Carl F. W. Borgward G.m.b.H. |
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Produktionszeitraum: | 1954-1962 |
Klasse: | Pkw |
Karosserieversionen: | Limousine, Coupé, Cabriolet und Kombi, zweitürig |
Motoren: | 4-Zylinder-Viertakt |
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Bohrung: | 75 mm |
Hub: | 84,5 mm |
Hubraum: | 1394 ccm |
PS und U/min : | bei 75 PS /5200 |
Schaltung: | 4-Gang Getriebe |
Länge: | 4390 mm |
Breite: | 1705 mm |
Höhe: | 1480 mm |
Radstand: | 2600 mm |
Höchstgeschwindigkeit: | ca. 150 km/h |
Leergewicht: | 1040 kg |