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Pegaso: Meisterstück aus Italien

by Kay MacKenneth

Unter allen bei Carrozzeria Touring in Italien gebauten Fahrzeugen dürfte der Pegaso Z-102 „Thrill“ eines der formschönsten und herausragendsten Fahrzeuge sein. Bianchi Anderloni, Gründer der Karosseriefirma in Mailand, bezeichnet den Pegaso sogar als ein „Masterpiece“.

Der Pegaso Z-102 wurde eigentlich als Rennwagen konzipiert und wurde von 1951 bis 1958 in Spanien gebaut, sprich alle Bauteile und das Chassis. Die Karosserien wurden an Serra, Soutchik oder Carrozzeria Touring vergeben. So auch der Sonderauftrag von Pegaso-Firmengründer Wilfredo P. Ricart für den Z-102 „Thrill“. Er wollte ein neues Showcar, das er auf den Messen ausstellen kann.

Ricart war selbst auch Designer und hatte bereits einige Entwürfe für den „Thrill“ in der Tasche, als er den Auftrag an Touring weitergab. Glücklicherweise akzeptierte Carlo Felice, Designer bei Carozzeria Touring, den Auftrag und übernahm einige Anregungen für das Design.

Das Design verlässt ganz deutlich das zweidimensionale Design der damaligen Zeit. Besonders das Heck ist sehr auffällig. Die Karosserie verläuft verengend nach hinten. Seitlich verlaufen zwei Heckflossen und enden in dem stumpfen Heck. Einzigartig ist die Heckscheibe. Diese liegt flach auf dem Heck und läuft beidseitig nach unten,  ähnlich einer Panoramascheibe. Die seitlichen Heckflossen verlaufen in der Höhe der B-Säule in die Dachlinie aus, bilden dabei einen stromlinienförmigen Luftdurchlass. Von außen sind die beiden Luftdurchlässe des Pegaso, die die Vorderkante der Heckflügel bilden, das am unmittelbarsten wahrnehmbare Merkmal. Dies ist eine eindeutige Anspielung auf Amerikas Jet-Age-Design. Die seitlich entlanglaufenden Stoßstangen verstecken die Auspuffrohre.

Auch die Seitenlinie bietet Interessantes. Auf der Mittelachse der Karosserie verläuft eine Knicklinie, die gleichzeitig auch die Radläufe begrenzt. Es mischen sich barocke Linien mit leichten klaren Schnittkanten. Die zweifarbige Lackierung in Schwarz und Rot unterstreicht dabei das Design. Unter der Motorhaube wirkt ein V-8 Zylinder-Motor.

Im Innenraum ist das Auto ebenfalls mit einem dekorativen Armaturenbrett, zweifarbigen Polstern, einem riesigen Holzlenkrad und mehreren Anzeigen ausgestattet.

Nach seiner Fertigstellung im Jahr 1953 bekam die Öffentlichkeit erstmals einen Einblick in den Nervenkitzel auf der Tour bei mehreren Autoshows. Im gleichen Jahr besuchte der Pegaso Thrill Turin, Barcelona, Paris und London und bewarb dort sowohl Pegaso als auch Touring. Er gewann auch den “Grand Premio d’Onore” beim Concours d’Elegance 1953 in Stresa. Später wurde die Serienversion des Thrill mit einigen Veränderungen an den Strebepfeilern und Knicklinien produziert.

Es wird gemunkelt, dass General Francisco Franco das Auto Evita Peron, der Frau des damaligen argentinischen Premierministers, geschenkt hatte.

Fotos: ©Kay MacKenneth

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