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Maserati: 55 Jahre Ghibli

by Oliver Kammern

Am 3. November 1966 feierte der Maserati Ghibli seine Weltpremiere auf dem Stand von Ghia auf dem Turiner Autosalon. Das zweisitzige Coupé war eine Neuinterpretation des Konzepts des Gran Turismo und wurde von Giorgetto Giugiaro entworfen. Der Name erinnert an einen Wind, eine Tradition, die bis heute mit dem Grecale fortgesetzt wird, der Teil der neuen Ära der Marke Trident ist.

Der Ghibli ist ein kräftiger, warmer Wind in Nordafrika, der viel Sand mit sich bringt; die Entscheidung für den Namen war kein Zufall angesichts der Geschwindigkeit des Autos und der “Hitze” seiner technischen und stilistischen Spezifikationen.

Mit dem Ghibli präsentierte Maserati ein Auto, das sportlich, aber nicht aufdringlich wirkte: Der Motor wurde neu entwickelt und basierte auf den Erkenntnissen des bekannten 8-Zylinders aus dem Mexico. In der 4.700-ccm-Version leistete er 330 PS, eine noch stärkere 4.900-ccm-Version folgte.

Um durch eine niedrigere Motorhaube mehr Platz für das Styling zu schaffen, wurde der Motor mit einer Trockensumpfschmierung ausgestattet – eine Lösung, die ausschließlich im Rennsport verwendet wird – und auf einem Rohrchassis in einer sehr niedrigen Position montiert. Diese Lösung verlieh dem Auto sein typisches, selbstbewusstes und schlankes Aussehen, einer der Eckpfeiler seines Erfolgs.

Das Design wurde Ghia anvertraut, die dann Giorgetto Giugiaro in ihr Designteam aufnahmen. Das wichtigste Designmerkmal, das den entscheidenden Unterschied zu den Vorgängermodellen des Ghibli macht, ist die Integration der Volumen: Es gibt keine Unterscheidung zwischen der Karosserie und dem Fahrgastraum, sie sind weder getrennt noch überlappen sie sich, sondern sind als eine einzige Fläche miteinander verbunden. Die Linien sind zwar geometrisch und straff, doch Giugiaros Handschrift sorgt dafür, dass der Eindruck von Steifheit gemildert wird.

Das auffälligste neue Stilmerkmal war die für Maserati originelle Frontpartie: Die Scheinwerfer waren versenkbar und der sehr schlanke Kühlergrill nahm die gesamte Front des Wagens ein. Das Dreizack-Logo blieb in der Mitte, wenn auch kleiner als zuvor.

Die Seitenansicht betont die schlanke Linie des Ghibli: eine lange, niedrige Motorhaube, eine stark geneigte Windschutzscheibe, perfekte Proportionen ohne überflüssige Verzierungen. Die dreieckige hintere Säule erhielt eine eigene Identität und wurde zu einem ikonischen Element, das später in anderen erfolgreichen Modellen der Marke Trident aufgegriffen wurde.

Die Veränderungen gegenüber der Vergangenheit zeigen sich auch in der Konzeption des zweisitzigen Innenraums, in dem die Instrumente in ein Gesamtdesign integriert sind, das die einzelnen Komponenten überlagert.

Das Ergebnis war ein Gran Turismo, der dem exklusiven, luxuriösen Stil, der Kraft und dem Komfort treu blieb – jedoch mit einem übergreifenden Thema des Rennsports – für das sich Maserati Autos immer ausgezeichnet haben.

Der Ghibli wurde am 3. November 1966 auf dem Turiner Autosalon vorgestellt und kam 1967 auf den Markt. Im darauffolgenden Jahr wurde sein Interieur neu gestaltet und er konnte auf Wunsch sowohl mit Automatik als auch mit einem 5-Gang-Schaltgetriebe ausgestattet werden. Ab 1969 war auch die Spyder-Version erhältlich, die mit einem Hardtop ausgestattet werden konnte; ein Jahr später wurden beide Modelle auch mit einem 4.900-ccm-Motor angeboten und erhielten den Namen Ghibli SS. In dieser Konfiguration festigte der Wagen seine solide Marktposition weiter.

Insgesamt wurden zwischen 1967 und 1972 128 Ghibli Spyder und über 1.200 Ghibli Coupé-Modelle produziert: Eines davon wurde von Henry Ford (dem Enkel des Firmengründers) erworben, der es in der Lobby des Ford Product Development Center in Detroit als Vorbild und Inspirationsquelle aufstellte.

Im Jahr 2013 beschloss Maserati, ein neues Modell vorzustellen, das den Namen Ghibli für eine Sportlimousine wieder aufleben ließ und damit eine weitere Erfolgsgeschichte begann.

Fotos: ©Maserati

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