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Jubiläum – 60 Jahre Renault R4

by cctv_admin

Einer der wohl bekanntesten Vertreter der französischen Oldtimer ist neben der sogenannten “Ente” der kastenförmige Renault 4, der in seiner Bauzeit in den verschiedensten Modellvarianten insgesamt über 8 Millionen mal produziert wurde. Heute findet man von den frühen R4 Exemplaren nur noch wenige auf den Straßen.

Begonnen hatte diese erfolgreiche Historie 1961, als Renault der Presse das Volksauto präsentierte. Es sollte ein günstiges Fahrzeug mit maximalem Nutzen sein. Die erste Bauserie von 1961 bis 1967 unterscheidet sich äußerlich noch sehr von den späteren Serien. Die Front weißt noch einen kleineren und runderen Kühlergrill auf. Der Kastenaufbau am Heck war aber euch bereits damals ein typisches Merkmal der R4 Fahrzeuge.

Der R4 war ein ganz besonderer Meilenstein der Marke Renault. Es war weltweit die erste serienmäßige Kombi-Limousine mit 4 Türen und einer großen Heck-Klappe. Innen befindet sich ein geräumiges Gepäckabteil und zudem ließ sich erstmals die Rücksitzbank zusammenfalten und nach vorne klappen, was einen enormen Stauraum mit sich brachte. Der Motor liegt hinter der Vorderachse, was dem Fronttriebler eine herausragende Straßenlage verleiht. Einzelradaufhängung an Vorder- und Hinterrädern und über Drehstabfedern gefedert verleiht dem R4 die sichere Spurlage. Die Karosserie des R4 ist nicht selbsttragend und ist mit einem Plattformrahmen verschraubt.

Es gab verschiedene Karosserie-Aufbauten für den R4, die typische Limousine, den Kastenwagen und auch die sehr selten gewordene Roadster Version. Der hier gezeigte Renault R4 TL Spezial wurde von 1972 bis 1984 gebaut.

Unter der Motorhaube wirkt ein 845 ccm Reihen-Vier-Zylinder Motor mit einer Leistung von 34 PS. Damit erreicht der Kleinwagen eine Spitzengeschwindigkeit von ca. 115 km/h. Getriebe und Differential sitzen bei dem R4 vor dem Motor. Dies ist auch der Grund für die bekannte Knüppelschaltung, da konstruktions- technisch eine andere Schaltung schwierig zu verwirklichen gewesen wäre. Das Getriebe besaß anfänglich bei den ersten Modellen 3 Gänge, bei den späteren Modellen wie dem hier gezeigten wurden bereits ein 4-Gang Getriebe verbaut.

Die R4 wurden in den 60er und 70er Jahren zu Kultfahrzeugen. Junge Familien und Studenten machten den R4 zu ihrem Erstbesitz, denn sie waren preisgünstig und äußerst praktisch.

Heute sind nicht mehr all zu viele R4 Exemplare erhalten, da sie eine korrosionsanfällige Karosserie hatten. Doch ihre einfache Mechanik, der niedrige Verbrauch, die niedrigen Unterhaltskosten und ihre Vielseitigkeit bleiben noch heute in Erinnerung und erwecken im Vorbeifahren noch heute bei vielen Passanten wehmütige Erinnerungen.

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