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Erfolgreiches Wochenende für die Mercedes-AMG Motorsport-Familie

by Oliver Kammern

Zahlen & Fakten aus Istanbul: Das Comeback des Großen Preises der Türkei wird Formel 1-Fans in aller Welt noch lange in Erinnerung bleiben. Nach neun Jahren Pause kehrte die Königsklasse des Motorsports am vergangenen Wochenende in den Intercity Istanbul Park zurück. Auf ein verrücktes Regen-Qualifying folgte am Sonntag ein nicht minder spannendes Regenrennen, aus dem Lewis Hamilton nach einer meisterhaften Leistung nicht nur als Sieger hervorging – mit seinem 94. Grand-Prix-Erfolg sicherte sich Lewis auch zum siebten Mal in seiner Karriere den Gewinn der FIA Formel 1 Fahrer-Weltmeisterschaft. Nach 2010 war es bereits sein zweiter Erfolg in Istanbul und sein zehnter in diesem Jahr. Damit steht er drei Rennen vor dem Saisonende als neuer Weltmeister fest und komplettierte das siebte WM-Double in Folge für das Mercedes-AMG Petronas F1 Team. Mit seinem siebten Titelgewinn zieht Lewis mit dem bisherigen Rekordchampion Michael Schumacher gleich und schreibt gemeinsam mit dem Team einmal mehr Formel 1 #HIS7ORY.

Bereit für die Testfahrten: Die Vorbereitungen auf die Saison 7 der ABB FIA Formel E Weltmeisterschaft laufen auf Hochtouren. Nach der Vorstellung des neuen Mercedes-Benz EQ Silver Arrow 02 und der Fahrer Nyck de Vries und Stoffel Vandoorne steht für das Mercedes-Benz EQ Formel E Team bald der nächste große Schritt in Richtung Saisonauftakt auf dem Programm. Vom 28. November bis 1. Dezember finden die offiziellen Testfahrten der vollelektrischen Rennserie auf dem Circuit Ricardo Tormo vor den Toren von Valencia statt. An den drei Testtagen (Montag ist Ruhetag) sind alle 12 Teams und 24 Autos im Einsatz. Das erste Rennwochenende der Saison steht am 16. und 17. Januar mit zwei E-Prixs in Santiago de Chile an.

Mercedes-AMG Motorsport gewinnt Herstellertitel der GT World Challenge: Zum zweiten Mal in Folge hat sich Mercedes-AMG Motorsport gegen die hochrangige Konkurrenz durchgesetzt und den Herstellertitel der GT World Challenge gewonnen. In der kombinierten Wertung aus GT World Challenge Europe und America sammelten die Customer Racing Teams mit ihren Mercedes-AMG GT3 die meisten Punkte. Beim Saisonfinale der GT World Challenge Europe auf dem Circuit Paul Ricard wurde die Titelverteidigung unter Dach und Fach gebracht. In der hart umkämpften GT3-Rennserie holte sich Mercedes-AMG Customer Racing zudem drei Einzeltitel, darunter die prestigeträchtige Fahrermeisterschaft. Timur Boguslavskiy (RUS) setzte sich im Mercedes-AMG GT3 #88 vom AKKA ASP Team nach 14 Sprint- und Langstreckenrennen in der Gesamtwertung gegen die anderen GT3-Piloten durch. Im abschließenden 6-Stunden-Rennen auf dem Circuit Paul Ricard wurde er zwar zusammen mit seinem Teamkollegen Maximilian Buhk (GER) und Raffaele Marciello (ITA) von einem Defekt eingebremst. Doch trotz Platz 18 gewann er mit neun Punkten Vorsprung verdient den Titel. Acht Mal stand der 20-Jährige in dieser Saison auf dem Podest, darunter zweimal ganz oben. Teamkollege Marciello schloss die Saison auf Platz drei der Fahrerwertung ab. Zwei weitere Titel steuerten Madpanda Motorsport und dessen Fahrer Ezequiel Perez Companc (ARG) im Mercedes-AMG GT3 #90 als Gewinner der Team- und Fahrerwertung im Silver Cup bei. Die besten Rennergebnisse in dieser Kategorie holten auf dem Circuit Paul Ricard Sergei Afanasiev (RUS), Michele Beretta (ITA) und Hubert Haupt (GER) vom Haupt Racing Team (#5), die sich mit dem dritten Rang einen Platz auf dem Klassen-Podium sicherten. In der finalen Langstrecken-Wertung des Endurance Cups bedeutete das am Ende Platz zwei für das Team und die Fahrer Afanasiev/Haupt.

Perfekter Abschluss der GT4 European Series: Zwei Rennsiege und zwei Klassensiege – beim Finale der GT4 European Series, das ebenfalls auf dem Circuit Paul Ricard ausgetragen wurde, ist den Customer Racing Teams ein perfekter Saisonabschluss gelungen. Lluc Ibañez und Xavier Lloveras (beide ESP) gewannen im Mercedes-AMG GT4 #15 des NM Racing Teams die beiden einstündigen Rennen, Jean-Luc Beaubelique und Jim Pla (beide FRA) sicherten sich in der #87 des AKKA ASP Teams als zweimalige Gesamt-Vierte jeweils den Sieg in der Pro-Am-Klasse. Auch in den finalen Meisterschaftsständen gab es Erfolge zu verbuchen. Das Selleslagh Racing Team beendete die Saison auf Platz zwei der Teamwertung, Fahrer Bob Herber (LUX) wurde in der Am-Wertung ebenso Zweiter wie NM-Racing-Pilot Xavier Llloveras im Silver Cup.

Lloveras Team vollbrachte im Anschluss an den Doppelerfolg von Paul Ricard eine logistische Meisterleistung. Das Siegesfahrzeug wurde noch am Samstagabend nach Barcelona transportiert, wo das NM Racing Team beim Rennen der Campeonata de España Resistencia an den Start ging. Am Sonntag um 10 Uhr stand der Mercedes-AMG GT4 bereit für das Qualifying und Jesús A. De Martin Muñoz und Rafael Villanueva (beide ESP) sicherten sich im anschließenden Rennen als Gesamt-Fünfte ihren vierten Saisonsieg in der C3-Klasse.

Mercedes-AMG beendet IMSA Michelin Pilot Challenge als Vizemeister der Herstellerwertung: Eine konstante Performance der Customer Racing Teams mit dem Mercedes-AMG GT4 in der Saison der IMSA Michelin Pilot Challenge ist mit der Vizemeisterschaft in der Herstellerwertung belohnt worden. Insgesamt feierten die Teams 2020 einen Rennsieg und verbuchten sechs Podestplätze. Das Highlight war dabei der historische Dreifachsieg beim Saisonauftakt in Daytona. Als bestes Duo im Mercedes-AMG GT4 beendeten Jim Cox und Dylan Murry (beide USA) von Riley Motorsports die Saison nach Rang fünf im abschließenden Zwei-Stunden-Rennen auf dem Sebring International Raceway auf dem dritten Platz der Gesamtwertung.

Im Zwölf-Stunden-Rennen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship an gleicher Stelle gelang Riley Motorsports im von Lawson Aschenbach, Marc Miller und Gar Robinson (alle USA) pilotierten Mercedes-AMG GT3 #74 als Achte eine weitere Top-10-Platzierung.

CP Racing sichert sich zwei Titel in der 24H Series: Mit einem Zwölf-Stunden-Rennen im italienischen Mugello ging die Saison der 24H Series zu Ende. Gleich zwei Titel gingen dabei an das Customer Racing Team CP Racing. Charles Espenlaub, Shane Lewis und Charles Putman (alle USA) fuhren im Mercedes-AMG GT3 #85 nach 302 Runden zum zweiten Mal in dieser Saison auf Gesamtplatz zwei und sicherten dem Team in den GT3-AM-Wertungen der 24H Series Europe und der 24H Series Continents jeweils die Meisterschaft. MP Racing mit dem Familien-Quartett Thomas Gostner, David Gostner, Manuela Gostner und Corinna Gostner (alle ITA) hinter dem Steuer machten im Mercedes-AMG GT3 #58 das Doppelpodium im letzten Saisonrennen perfekt. 

Podestplatz in Thailand: Auch beim Event der Thailand Super Series in Buriram gab es einen Podiumserfolg zu feiern. Anusorn Asiralertsiri und Pasarit Promsombat (beide THA) fuhren im Mercedes-AMG GT3 #7 von YK Motorsports Billionaire Boy By Sunoco im ersten der beiden einstündigen Rennen auf Platz zwei. 

4 Fragen an Nyck de Vries

 Nyck de Vries gab in der Saison 6 der ABB FIA Formel E Meisterschaft sein Debüt in der vollelektrischen Rennserie und beendete das Jahr als bester Rookie auf Platz elf. Beim Saisonfinale in Berlin erzielte er als Zweiter seinen ersten Podestplatz und komplettierte den ersten Doppelsieg des Teams in der Serie. In der Saison 7 geht Nyck erneut für das Mercedes-Benz EQ Formel E Team an den Start.

Du gehst in Saison 7 in Dein zweites Jahr in der Formel E. Fühlst Du Dich in der Serie und im Team schon Zuhause?
Nyck de Vries: Am Anfang unserer Debütsaison musste sich das Team erst noch ein bisschen finden und einspielen. Das galt auch für mich, weil ich mich zu Beginn noch in meiner Formel-2-Saison befand, parallel aber schon die Vorbereitungen auf die Formel E liefen. Ich musste alles zur gleichen Zeit machen und bin einfach mitgeschwommen. Dabei habe ich mich wahrscheinlich noch nicht ganz so Zuhause gefühlt, wie es jetzt der Fall ist. Das braucht immer etwas Zeit. Man kann das nicht erzwingen, stattdessen hat sich im Laufe der Saison eine starke Arbeitsbeziehung entwickelt und wir sind immer mehr zusammengewachsen. In der jeweiligen Situation bemerkt man es nicht, aber rückblickend erkenne ich, dass es einen klaren Unterschied gibt, wie ich mich am Anfang und jetzt in diesem Umfeld und im Team gefühlt habe. Ich bin mit meiner Position im Team und allen Beteiligten sehr zufrieden.

Wie schwierig war es für Dich, wichtige Aspekte wie das Energie-Management und die strategischen Elemente der Formel E zu lernen?
Nyck de Vries: Obwohl ich nicht so viel Zeit hatte, versucht man während der Testfahrten vor Saisonbeginn, sich auf alles vorzubereiten, was einen möglicherweise an den Rennwochenenden oder im Laufe der Saison erwarten könnte. Aber tatsächlich ist es so, dass nichts davon genauso ist wie in einem richtigen Rennen. An einem Testtag bist Du allein auf der Strecke und spulst Deine Runden ab. Es ist quasi ein perfektes Rennen, aber in einem echten Rennen kämpfst Du ständig gegen andere Fahrer und musst andauernd Entscheidungen treffen, zum Beispiel ob Du jetzt Energie verbrauchen solltest, ob Du angreifen, verteidigen oder erst einmal die Position halten und abwarten solltest, wie sich das Rennen entwickelt. Es ist sehr schwierig und eine große Herausforderung, diese Balance perfekt zu treffen. Schließlich hat man es auch mit Gegnern zu tun, deren Strategie man nicht kennt. Das ist sehr schwierig. Allgemein ist das Format in der Formel E eine riesige Herausforderung. Alles findet an einem Tag statt, man hat nur sehr wenig Trainingszeit – alles ist anders und fordernd. Aber letztlich ist es Racing. Es ist ein Rennauto und ich würde sagen, dass ich mich gut angepasst habe. Natürlich muss ich noch viel lernen, aber wir befinden uns auf dem richtigen Weg. Auch in der Meisterschaft war am Anfang alles neu und anders. Es wird erwartet, dass man direkt Leistung bringt, aber gleichzeitig muss man sich erst eingewöhnen. Ich bin zufrieden damit, wie schnell wir uns angepasst haben – als Team, aber auch ich persönlich. Die Formel E ist eine sehr interessante und innovative Serie, die in meinen Augen schon zu den größten gehört. Sie ist für mich der Weg in die Zukunft und ich bin super happy, dass ich dabei sein kann.

In welchen Bereichen möchtest Du Dich in der Saison 7 im Vergleich zu deinem Rookie-Jahr verbessern?
Nyck de Vries: Es gibt nie nur einen Schlüssel zum Erfolg. Es sind immer viele verschiedene Aspekte, die zu einem Ergebnis führen. Ich denke, das Qualifying ist sehr wichtig und ich würde mich gerne in der Super Pole ein bisschen steigern. Wenn wir dann in den Rennen etwas weiter vorne starten, haben wir gute Chancen und ein starkes Paket, um ein gutes Ergebnis einzufahren. Aber wenn wir manchmal von etwas weiter hinten gestartet sind, fiel es uns im Rennen schwieriger. Unter diesen Bedingungen möchte ich mich ebenfalls verbessern, gerade mit Blick auf den cleveren Umgang mit der Energie und beim Überholen.

Worauf freust Du Dich in der Saison 7 am meisten?
Nyck de Vries: Ich freue mich vor allem darauf, wieder auf typischen Formel-E-Strecken zu fahren. Hoffentlich sind auch der Rennkalender und das Umfeld wieder ein bisschen normaler als zum Ende der vergangenen Saison. Die Formel E hat beim Finale in Berlin fantastische Arbeit geleistet, um eine sichere Austragung für alle Beteiligten auf die Beine zu stellen, aber wir sind dort viele Rennen am gleichen Ort gefahren. Tatsächlich bin ich erst auf einem Drittel der Strecken gefahren, die normalerweise im Kalender gestanden hätten, und ich bin neugierig darauf, die anderen Strecken und Austragungsorte zu entdecken, welche die Formel E noch zu bieten hat.

Fotos: ©Mercedes

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