Home LebensartFuture Classic BRM beim Goodwood Revival

BRM beim Goodwood Revival

by Oliver Kammern

Der erste von drei “neuen” 16-Zylinder-BRM-Rennwagen vom Typ P15 V16, die zur Feier des 70-jährigen Jubiläums der Marke gebaut wurden, wurde auf der Rennstrecke von Blyton Park in Lincolnshire im Beisein seines neuen Besitzers John Owen getestet. Danach zeigte sich der Wagen erstmals beim Goodwood Revival vom 17. bis 19. September.

Für den 82-jährigen John Owen, den Sohn des damaligen BRM-Formel-1-Teamchefs, ging damit ein Kindheitstraum in Erfüllung. Er hatte sich geschworen, eines Tages den Klang des 1,5-Liter-V16-Kompressormotors wieder auf die britischen Rennstrecken zu bringen und ihn vor vollen Tribünen fahren zu sehen.

Dieser Traum begann mit der Entdeckung von drei zugewiesenen, aber nicht gebauten P15-Fahrgestellnummern in den Original-BRM-Archiven und nahm dank einer gemeinsamen Vision mit dem BRM-Spezialisten Hall and Hall, der seit mehr als 50 Jahren mit der Familie Owen verbunden ist, Gestalt an.

Seit 1953 wurde kein neuer BRM P15 mehr von Grund auf neu gebaut. Anhand der Original-Blaupausen aus der Nachkriegszeit haben die Fachingenieure von Hall and Hall in den vergangenen zwei Jahren das gesamte Fahrzeug – bestehend aus mehr als 36.000 individuell gefertigten Teilen – mit einem Maß an Authentizität und Exzellenz nachgebaut, wie man es in der Welt des historischen Motorsports nur selten sieht. Allein der Motor besteht aus mehr als 4.000 Komponenten, von denen viele vom Team von Hall und Hall einzeln angefertigt werden mussten.

“Diesen V16-Motor nach so vielen Jahren wieder zu hören, war ein unglaublicher Moment und ein wahr gewordener Traum”, sagt John Owen. John Owen, heute 82 Jahre alt, war gerade Zehn, als er zum ersten Mal das einzigartige Heulen des V16-Motors hörte, der dank seiner Fähigkeit, bei unglaublichen 12.000 U/min zu drehen, 600 PS leistete – weit mehr als viele Straßen- und Rennwagen 60 Jahre später.

Auch die Aufgabe des Wagens beeinflusste ihn zutiefst – es war ein Auto, das von den besten britischen Ingenieuren für eine erwartungsvolle Nation gebaut wurde, um es mit den mächtigen italienischen und deutschen Nachkriegsteams aufzunehmen. Die Tatsache, dass er von legendären Fahrern wie Juan Manuel Fangio und Jose Froilan Gonzalez auf den Grand-Prix-Rennstrecken Europas gefahren wurde, trug nur noch mehr zur Attraktivität bei.
Johns Vater war der Teamchef von BRM, Sir Alfred Owen, ein führender Industrieller und Gründungsmitglied des Konsortiums, das den Auftrag hatte, einen Rennwagen von Weltklasse zu bauen und der Nation zu Meisterschaftsruhm zu verhelfen – eine Vision, die schließlich 1962 erfüllt wurde.

Dank der Partnerschaft mit Hall and Hall, konnte der erste der drei “neuen” P15 V16 MK1 trotz des Gegenwinds durch den Brexit und die Covid 19-Pandemie termingerecht ausgeliefert werden.

Beim Goodwood Revival waren die wichtigsten Mitglieder des BRM-Teams anwesend: John Owen, Sohn des Industriellen Sir Alfred Owen, und seine drei Enkel Nick, Paul und Simon. Außerdem waren Rick Hall und sein Sohn Rob, die Partner von Hall und Hall, und sahen die größte Sammlung von BRM-Rennwagen, die jemals zusammengetragen wurde. Darunter befanden sich auch fünf V16 BRM (drei Mk1 und zwei Mk2 Modelle), das erste Mal, dass so viele V16 an einem einzigen Rennwochenende teilnahmen. Der ‘neue’ BRM P15 V15 wurde am Freitag, den 17. September, von John Owen präsentiert.

Fotos: ©BRM

Die unbefugte Verwendung und / oder Vervielfältigung von redaktionellen oder fotografischen Inhalten von Classic-Car.TV ohne ausdrückliche und schriftliche Genehmigung des Herausgebers ist strengstens untersagt. Auszüge und Links dürfen verwendet werden, sofern Classic-Car.TV mit einem angemessenen und spezifischen Verweis zum ursprünglichen Inhalt, vollständig und eindeutig in Verbindung gebracht wird.

The unauthorized use and/or duplication of any editorial or photographic content from Classic-Car.TV without express and written permission from the publisher is strictly prohibited. Excerpts and links may be used, provided that full and clear credit is given to Classic-Car.TV with appropriate and specific direction to the original content.

Related Articles