Am 21. Januar findet die zehnte der Bonhams Scottsdale-Auktionen von Sammlerautos statt. Live & Online wird im Westin Kierland Resort und Spa in Scottsdale, Arizona, eine ganze Reihe von Fahrzeugen zum Verkauf angeboten. Mit dabei ist auch dieser besondere BMW 507.
Die 1950er – das war eine Ära, in der die schönsten Autos aller Zeiten produziert wurden – zum Beispiel der BMW 507.
Die Geschichte des 507 begann 1954 mit Max Hoffman. Der in Österreich geborene Unternehmer war damals US-Importeur für viele verschiedene europäische Marken und überzeugte BMW davon, dass, wenn sie einen Sportwagen produzieren würden, der mit dem erfolgreichen Mercedes-Benz 200SL konkurrieren könnte, er in der Lage wäre, genug Einheiten in den Vereinigten Staaten zu verkaufen, damit sich das Projekt lohnen würde.
Hoffman kannte sogar die Person, die perfekt geeignet wäre, um das Fahrzeug zu gestalten – Albrecht von Goertz, ein unabhängiger Industriedesigner, der zuvor unter anderem für Raymond Loewy an dessen richtungsweisenden Studebaker gearbeitet hatte. Obwohl Goertz von Möbeln bis hin zu Füllfederhaltern fast alles entworfen hatte, hatte er noch nie an der Gestaltung eines ganzen Fahrzeugs gearbeitet.
Die Grundelemente des geplanten neuen Sportwagens waren bereits in den 502-Limousinen von BMW zu sehen, insbesondere der 3,2-Liter-V8-Vollaluminiummotor, der in einem verkürzten Chassis untergebracht war.
Fritz Fiedler und Alex von Falkenhausen kümmerten sich um die mechanische Konstruktion, während Goertz zwischen Deutschland und den USA hin und her pendelte, um die Produktion des Tonmodells zu leiten.
Die robuste Natur des auf dem 502 basierenden Chassis erforderte die Verwendung von Aluminium für die Karosserie des 507, was zur Gewichtseinsparung beitrug. Das Fahrzeug wog am Ende rund 1.280 kg.
Der Antriebsstrang des Fahrzeugs leistet 150 PS und erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h oder 125 km/h. Das Fahrzeug hat die Fähigkeit, in nur 11 Sekunden auf 100 km/h oder 62 mph zu beschleunigen.
Auf der Frankfurter Auto Show 1955 wurde der Prototyp ausgestellt und von den Kritikern gelobt – was man von seinem Debüt in New York ein paar Monate zuvor nicht sagen kann.
BMW verfehlte Hoffmans Preisziel von 5.000 Dollar komplett, da der US-Verkaufspreis auf 9.000 Dollar festgelegt war. Er war mehr als doppelt so hoch als der der Chevrolet Corvette und des Ford Thunderbird.
Der 507 erregte jedoch die Aufmerksamkeit der Stuttgarter von Mercedes und sie antworteten mit der Einführung eines direkten Konkurrenten – dem 300 SL Roadster.
1956 begann die Hauptproduktion des 507. Die erste Serie wurde bis Juni 1957 produziert, dann überarbeitete man einige Details im Design. Die meisten Änderungen betrafen den Innenraum. So erhielt der 507 ein tieferes Armaturenbrett, eine Hutablage und einen größeren Verstellbereich der Sitze in Längsrichtung. Wenig überraschend gab es auch eine Preiserhöhung, die den 507 auf dem Markt noch unerreichbarer machte.
Wer es sich leisten konnte, scheute keine Kosten, denn der kurvenreiche BMW Roadster war das Auto, das man haben musste. Elvis Presley, die Filmstars Ursula Andress und Alain Delon, der Motorradweltmeister John Surtees, Fürst Rainer von Monaco, der Skirennfahrer Toni Sailer und der Aga Khan sind nur einige der berühmten Besitzer des 507.
Angesichts der sehr begrenzten Anzahl potenzieller Kunden wurde die Produktion im Dezember 1959 nach nur 253 verkauften Fahrzeugen eingestellt.
Fahrgestellnummer 70205 bei Bonhams
Dieses exquisite Exemplar eines BMW 507 der Serie II wird nach fast 30-jährigem Besitz angeboten und bietet dem nächsten Besitzer die Teilnahmemöglichkeit an einigen der prestigeträchtigsten Concours auf der ganzen Welt, wie z.B. Ville d’Este, Colorado Grand und Pebble Beach Concours d’Elegance.
Dieses Exemplar mit der Fahrgestellnummer 70205 wurde vermutlich 1958 im Münchner BMW-Werk produziert.
Als Exemplar der zweiten Serie verfügt es über den größeren Hubraum des Vollaluminium-V8-Motors, der eine höhere Leistung als in der ersten Serie ermöglicht. Außerdem hat er ein geräumigeres Cockpit und ein überarbeitetes Armaturenbrett, um größeren Fahrern Platz zu bieten.
Es wird angenommen, dass der Spitzen-BMW in die USA geliefert wurde, so dass man davon ausgehen kann, dass Max Hoffman der Importeur war. Ein weiteres Indiz dafür, dass er für den US-Markt bestimmt war, sind die originalen VDO-Instrumente im Armaturenbrett, die MPH und Fahrenheit anzeigen.
Bei näherer Betrachtung kann man unter dem Armaturenbrett eine schöne silberblaue Metallic-Lackierung erkennen, was höchstwahrscheinlich die Farbe des Wagens im Neuzustand ist.
In den späten 1980er Jahren wurde an dem Exemplar eine sympathische Restaurierung durchgeführt, bei der der BMW vermutlich sein heutiges schwarzes Äußeres erhielt.
Es scheint, dass Chassis 70205 schon früh einen werkseitigen Austauschmotor erhalten hat, da der Motorblock keine Motornummer eingeprägt hat.
Der schöne 507 Serie II Roadster präsentiert sich in großartigem Zustand und zeigt bei genauer Betrachtung, dass er die meisten seiner Originalteile behalten hat. Bezeichnenderweise ist im Armaturenbrett ein seltenes Becker Mexico Radio eingebaut.
Das glatte und stilvolle Design des 507 gepaart mit einer beeindruckenden sportlichen Abstammung der bayerischen Marke macht den 507 zu einem wahrhaft zeitlosen Sammlerauto.
Weitere Details zur Bonhams Scottsdale 2021 Auktion finden Sie bei Bonhams im Internet.
Fotos: ©Bonhams
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