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50 Jahre Subaru Leone

by Oliver Kammern

Im Juni 1971 präsentierte der erfolgreiche Kleinwagenspezialist Subaru sein erstes dynamisch gezeichnetes und kompaktes Mittelklassemodell Leone, mit dem die japanische Marke kurz darauf auch in Europa startete. Mit drehfreudigen und effizienten Boxermotoren sowie modernem Frontantriebslayout garantierte der Leone großes Fahrvergnügen – die eigentliche technologische Sensation folgte jedoch in Form des Leone 4WD Station Wagon. Dieser vielseitige, familienfreundliche Kombi holte den 4×4-Antrieb 1972 weltweit erstmals aus dem rustikalen Offroad-Segment in die Klasse der voll alltagstauglichen und in Großserie gebauten Pkw.

Mit mechanisch per Klauenkupplung zuschaltbarem Allradantrieb und temperamentvollem 1,4-Liter-Boxer-Vierzylinder löste der Leone im bergigen Japan sofort einen Nachfrageboom aus, setzte sich aber auch rasch auf vielen Exportmärkten durch und initiierte so die Ära der Allrad-Pkw. Dort besitzt Subaru bis heute die Position des Marktführers mit inzwischen mehr als 19,3 Millionen produzierten Allrad-Fahrzeugen.

Auf neuen Wegen unterwegs: Mit dem Leone wurde Subaru weltweit bekannt
Er war ein automobiler Pionier, der in jeder Hinsicht Aufbruchsstimmung vermittelte. Der nur vier Meter lange Subaru mit dem klangvollen italienischen Namen (Leone = Löwe) brachte Dynamik in die etablierte Mittelklasse der frühen 1970er Jahre. Nicht nur der innovative Antrieb sicherte dem Leone auf Anhieb große Popularität. Statt wie damals üblich die neue Modellreihe zuerst in der Karosserieform Limousine zu lancieren, präsentierte Subaru als Vorhut ein extravagantes Coupé in kraftvollen Konturen und mit allen sportiven Accessoires wie vier Scheibenbremsen, Zusatzscheinwerfern oder Überrollkäfig für Renneinsätze.

Tatsächlich stellte der Leone seine sportlichen Fähigkeiten und eine von Beginn an außergewöhnliche Zuverlässigkeit auch auf den Rallyepisten erfolgreich unter Beweis, ganz besonders eindrucksvoll 1977 bei der 30.000-Kilometer-Marathon-Rallye von London nach Sydney. Dort belegte der Leone den vierten Platz in der Allradklasse.

Zu diesem Zeitpunkt gab es den Subaru Leone bereits seit vier Jahren auf verschiedenen europäischen Märkten und das auch als zwei- oder viertürige Limousine sowie als elegantes Hardtop-Coupé ohne B-Säule und mit schwebend leicht wirkendem Dachpavillon, immer inklusive eines zukunftsweisenden Fahrwerks mit Einzelradaufhängung rundum. Auf dem besonders anspruchsvollen deutschen Markt startete der Leone allerdings erst in zweiter Generation im Januar 1981 und das unter der technisch-puristischen Bezeichnung Subaru 1800 4WD. In den USA gewann der Leone schon frühzeitig derartig großen Kultstatus, dass Subaru of America die Entwicklung eines kompakten Lifestyle-Pick-ups auf Leone-Basis initiierte. Dieser Subaru „Bi-drive-Recreational all-terrain Transporter“, kurz Brat, blieb über zwei Generationen im Programm und bewährte sich als Beachcar ebenso wie im harten Arbeitseinsatz, letzteres sogar auf der Ranch eines amerikanischen Präsidenten.

Legendärer Allrad-Aktivist: Der Subaru Leone etablierte den sicheren Vierradantrieb im Pkw
Vor allem aber war es der Leone als Station Wagon, der Geschichte schrieb, indem er den Vierradantrieb gesellschaftsfähig machte und die Basis für die moderne Allrad-Marke Subaru legte. Mit dem Mut zu modisch-bunten Farbdesigns und attraktiver Komfortausstattung befreite der Leone Station Wagon die japanischen Kombis zuerst vom damals noch verbreiteten Image eines reinen Nutzfahrzeugs, und mit Allradantrieb avancierte der variable Leone bald zum besten Freund von Freizeitsportlern und Familien.

Erste 4WD-Prototypen testete Subaru bereits 1969/70 mit dem Modell 1000 Station Wagon und 1971 debütierte der seriennahe Prototyp Subaru 1300 G 4WD – gleichzeitig zum Marktstart des neuen Leone als Coupé. Den finalen Anstoß zur Allrad-Serienproduktion des Leone Station Wagon 4WD gab eine Ausschreibung der Tohoku Electric Supply Company, die die bergige und schneereiche Tohoku Präfektur im Norden der japanischen Hauptinsel Honshu mit Strom versorgte. Der Energieversorger suchte ein unter allen Witterungsbedingungen sicheres und zuverlässiges Fahrzeug für seine Mitarbeiter und fand dieses im Subaru mit Allradantrieb.

Aber auch Privatkunden waren sofort überzeugt von den Vorteilen des dank Leichtbaus nur 855 Kilogramm wiegenden Leone 4WD, mit dem der 53 kW/72 PS leistende 1,4-Liter-Boxermotor leichtes Spiel hatte.

Mit dem längs eingebauten Boxer als motorisches Herzstück wurde der für Subaru bis heute markentypische symmetrische Allradantrieb möglich: Vom tief im Fahrzeug installierten Boxermotor über das Getriebe, die Kardan-Antriebswelle bis zum hinteren Differential verläuft der komplette Antriebsstrang in einer Linie entlang der Mittelachse des Fahrzeugs zugunsten ausgewogenen und neutralen Fahrverhaltens und höchster Fahrsicherheit. Diese einzigartige Subaru 4×4-Technologie gab es bald nicht nur im Leone Kombi, sondern auch in Limousinen, Sportcoupés und später in SUV und Crossover-Modellen. War der Vierradantrieb anfangs per Hebel zuschaltbar, gibt es ihn seit 1985 als permanenten symmetrischen Allradantrieb.

Dieser „Symmetrical AWD“ wird zum Subaru Markenzeichen und regelmäßig erweitert, so folgte 1991 eine variable Drehmomentverteilung, dann das Stabilitätsprogramm VDC (1998), das Allradmanagement-System X-Mode (2014) und heute im Subaru Forester (Verbrauch kombiniert: 6,7 l/100 km; CO2-Emission kombiniert: 154 g/km) sowie im neuen Subaru Outback (Verbrauch kombiniert: 7,4 l/100 km; CO2-Emission kombiniert: 169 g/km) ein duales X-Mode Allradmanagement mit zweitem Modus für beste Traktion in schwierigstem Terrain wie Tiefschnee. In Kombination mit dem vorausschauenden Assistenzsystem Eyesight und einer sicheren Fahrzeugplattform ist der permanente Allradantrieb fester Bestandteil des Wegs zur Subaru Sicherheitsvision 2030: Zum Ende dieses Jahrzehnts soll niemand mehr in einem neuen Subaru getötet oder schwer verletzt werden.

Fotos: ©Subaru

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