Als Juan Manuel Fangio am 24. Juni 1911 als Kind italienischer Einwanderer geboren wird, steht er, sozial gesehen, auf der untersten Ebene. Doch seine Leidenschaft für Mechanik und sein Talent im Rennsport machen ihn früh in der lokalen Rennfahrer-Szene bekannt. 1932 stellt er seine eigene Automobilwerkstatt auf die Beine, in der Fahrzeuge renntauglich umgebaut werden. Vier Jahre später fährt er sein erstes Rennen in einem umgebauten Ford-Taxi. Der Grundstein zu einer unbeschreiblichen Rennkarriere ist gelegt.
1950 wird er Vize-Weltmeister und gewinnt 1951 seine erste Weltmeisterschaft auf einem Alfa Romeo.
Im selben Jahr beginnt die enge Beziehung zu Mercedes, die das Leben des Renn-Talents weiter bestimmt. Er eröffnet im südamerikanischen Buenos Aires die Niederlassung für die Stuttgarter Marke und fährt noch im selben Jahr zum ersten Mal mit einem Silberpfeil, der zum Gastspiel in Argentinien war. Fangio startet neben Karl Kling und Hermann Lang zum „Premio Presidente de la Nación Juan D. Perón“. Ein Rückschlag im Jahr 1952: Fangio erleidet schwere Rückenverletzungen bei einem Unfall in Monza. Es dauert ein Jahr, bevor er die Bühne wieder betritt und auf Maserati Vize-Weltmeister wird.
1954 kehrt Mercedes in den Grand-Prix-Rennsport zurück. Kapitän des Rennstalls ist Fangio, der am 4. Juli erstmals den W 196 R mit 257 PS steuert, nachdem er zuvor noch drei Rennen für Maserati absolvierte. Eine triumphale Saison für Fangio: Frankreich, Deutschland, Schweiz, Italien – ein Sieg jagt den anderen. Fangio dominiert die Formel 1 nicht nur 1954, sondern auch im Folgejahr. Sein Solo-Sieg bei der Mille Miglia ist legendär.
Als sich Mercedes 1955 aus dem Rennsport zurückzieht, weicht Fangio auf Ferrari und Maserati aus. 1958 beendet der Argentinier seine unbeschreibliche Karriere. Er ist 47 Jahre alt. Erst Michael Schumacher knackt den Rekord von fünf Weltmeistertiteln in der Formel 1.
Nach seinem Rückzug aus dem aktiven Rennfahrer-Leben fungiert Fangio als Chef der argentinischen Mercedes-Benz Niederlassung. Im Alter von 84 Jahren verstarb Juan Manuel Fangio in Buenos Aires. Seine Grabstätte liegt in seiner Geburtsstadt Balcarce.
Fotos: ©Mercedes Archiv
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