Um eine Radabdeckung an einem Vorkriegsfahrzeug genau zu rekonstruieren, werden einige digitale Hilfsmittel zur Hilfe gezogen. Mit einem 3D Scanner der Firma Creality, wird hierzu das Heck des Fahrzeugs Millimeter genau gescannt, sprich auf das Detail digital erfasst. Das Ziel ist eine Kunststoff-Klopfform aus dem 3D Drucker. In einer modernen Werkstatt lassen sich die digitalen Hilfsmittel fast nicht mehr wegzudenken. Mit der Scanner-Kamera wird das Heck aus allen Richtungen und Blickwinkeln gescannt. Der Scanner ist an einen Laptop angeschlossen, auf dem eine spezielle Applikation läuft. Während der Aufnahme lässt sich über den Computer Monitor beobachten, ob der Scan perfekt durchgeführt wird, ob Distanz, Winkel und der Bereich des Scans stimmen. Der jeweilige Scan kann im Anschluss der Aufnahme bereits dreidimensional betrachtet werden.
Bei der Größe eines Fahrzeugs oder eines Teils davon müssen mehrere Aufnahmen gemacht werden. Wenn man ganz genau hinschaut, wie wir hier in der Zeitlupenaufnahme, sieht man, dass der Blitz der Kamera ein regelmäßiges Linienmuster auf die Oberfläche projiziert. Diese Muster hilft der Software beim Umrechnen der einzelnen Bilder in eine Punktewolke.
Punkte, die auf die Karosserie geklebt wurden, dienen dazu, dass das Matching der einzelnen Layer später vereinfacht wird. Da sich diese Punkte zum Teil auf den einzelnen Aufnahmen wiederholen, können daran die Aufnahmen gut miteinander verbunden werden. In der Software werden die verschiedenen Laer erst einmal zurecht geschoben. Die einzelnen Teile sollten in etwa parallel auf dem Bildschirm zu sehen sein. Dabei empfiehlt es sich, immer nur zwei Layer zu bearbeiten, da dies durchaus leichter ist. Gleiche Markierungen werden an jedem Layer über eine spezielle Punkte Funktion miteinander verbunden. Dabei am besten darauf achten, das die einzelnen Matching-Punkte auf unterschiedlichen Ebenen liegen. Dies macht es der Software leichter, die Punkte miteinander zu verbinden und aus den zwei Layern ein 3D Modell zu bauen.
Wenn alle Layer miteinander verknüpft wurden, wird aus dem Ganzen ein 3D Model errechnet. Dieses Modell kann dann anschließend in einem 3D Programm oder CAD Programm weiter bearbeitet werden. Wir haben durch den Scan eine gute dreidimensionale Ansicht des Hecks erhalten, mit dem weiter gearbeitet werden kann. Zudem ist es auch eine gute Form der Archivierung bei einem solch seltenen Fahrzeug. In unserem Fall wird nun der Deckel für die Radabdeckung in 3D nachgebaut und angepasst. Aus diesen Daten kann eine STL Datei für den 3D Druck der Klopfform herausgerechnet werden. Der Druck wird in vier Teilen erfolgen.
Fotos: ©Kay MacKenneth
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