Weltweit werden Automobilfans eines der schönsten Fahrzeuge, die jemals gebaut wurden, feiern: der Jaguar E-Type wird in diesem Jahr 60 Jahre alt. Begonnen hat alles auf dem Genfer Automobilsalon. Marketing Manager Bob Berry von Jaguar sollte das neue Jaguar E-Type Coupé eigenhändig zum Genfer Automobilsalon fahren. Er konnte aber in England erst spät nachmittags am Vortag losfahren und fuhr die ganze Nacht durch. Die Zeit war sehr knapp und Berry musste Gas geben. Am Morgen kam er dann noch gerade rechtzeitig auf der Messe an und die Demonstration des neuen E-Type konnte noch rechtzeitig beginnen. Das Coupé fand so großen Anklang, dass Jaguar-Chef Sir William Lyons beschloss, noch ein Fahrzeug auf die Messe zu bringen. Er schickte Entwicklungs-Ingenieur Norman Dewis und einen Testfahrer mit einem Jaguar E-Type Roadster los. Auch sie mussten über Nacht fahren, damit sie rechtzeitig in Genf ankamen. Sie schafften für diese Strecke sogar einen Rekord, denn sie fuhren die 1.200 Kilometer in nur rund 11 Stunden. Da die Leistung so beeindruckend war, will Jaguar jetzt die beiden Fahrzeuge, das Coupé mit dem Zulassungsschild 9600 HP und den Roadster mit der Zulassung 77 RW, neu auflegen. Sechs Mal soll das Pärchen entstehen, darf aber auch nur im Doppelpack erworben werden.
Bereits bei seiner Vorstellung im März 1961 faszinierte der E-Type nicht nur die Autowelt. Mit der ästhetischen Perfektion seiner Proportionen und der einzigartigen Linienführung hat der E-Type Styling-Geschichte geschrieben und steht seit 1996 sogar als Dauerexponat im New Yorker Museum of Modern Art.
Der inzwischen zum Kultobjekt avancierte E-Type setzte 1961 bei seinem Erscheinen ganz neue Maßstäbe für Leistung und Fahrkultur. Er hat aber auch das Automobildesign revolutioniert. Sein Einfluss wirkt bis heute in den modernen Jaguar-Modellen nach, die eine unnachahmliche Kombination von Leistung, Komfort, modernster Technik und preisgekröntem Design auszeichnet.
Ein halbes Jahrhundert Fortschritt hat die Bedeutung des E-Type nicht im Geringsten geschmälert. Er war bei seinem Erscheinen eine Sensation und verleiht bis heute dem Namen Jaguar einen ganz besonderen Klang. Der E-Type ist eines der faszinierendsten Autos aller Zeiten und dauerhaftes Denkmal für Jaguars genialen Gründer Sir William Lyons.
Brigitte Bardot, Tony Curtis, Steve McQueen und andere prominente E-Type-Besitzer ließen den Sportwagen zum Inbegriff der “Swinging Sixties” werden, auf einer Stufe mit den Beatles und dem Minirock.
“Die Wirkung des E-Type bei seiner Premiere 1961 kann man gar nicht überschätzen”, sagte der ehemalige Jaguar-Chefdesigner Ian Callum. “Da stand ein Auto, das den revolutionären Geist einer Ära widerspiegelte und diesen dauerhaft symbolisieren sollte. Der E-Type ist auch heute Leitbild bei unserer Arbeit am Design zukünftiger Jaguar Automobile.”
Die Präsentation des Jaguar E-Type im März 1961 auf dem Genfer Autosalon war eine Sensation. Bis zu 150mph (241 km/h) schnell und für einen Bruchteil des Preises ähnlich leistungsstarker Wettbewerber angeboten, erlangte der erschwingliche Super-Sportwagen sogleich Kultstatus – und blieb ganze 14 Jahre lang im Programm.
Fakten zum E-Type:
– Der E-Type wurde am 15. März 1961 im Genfer Restaurant du Parc des Eaux Vives der Weltpresse vorgestellt. Von den Anfragen elektrisierter Medienvertreter nach Demonstrationsfahrten auf einem nahegelegenen Bergstück bestürmt, beorderte Jaguar-Gründer Sir William Lyons seinen Chef-Testfahrer Norman Dewis mit einem weiteren E-Type in einer Nachtfahrt von Coventry in die Schweiz.
– Sogar Enzo Ferrari gestand in Genf ein, dass es “das schönste Auto der Welt” sei.
– Der im E-Type verbaute Reihen-Sechszylinder hatte Jaguar in den 1950er-Jahren zu fünf Siegen in Le Mans verholfen. Die 1961 lancierte Ausbaustufe entwickelte aus 3,8 Liter Hubraum eine Leistung von 265 bhp und ein Drehmoment von 260 lb/ft. (352 Nm) Die dadurch ermöglichte Spitzengeschwindigkeit von 150 mph (241 km/h) machte den Jaguar E-Type – wie schon seinen Vorgänger XK120 – zum schnellsten Serienauto der Welt.
– Bei seinem Erscheinen kostete der E-Type £2.256, inklusive Steuer und Speichenrädern als unverzichtbares Extra. Das entspricht einem heutigen Preis von gerade einmal £38,000. Der Preis für das Cabriolet betrug in Deutschland seinerzeit DM 25.000, für das Coupé DM 26.000.
– Die aerodynamisch perfekt gestaltete Karosserie des E-Type war das Werk des gelernten Luftfahrtingenieurs Malcolm Sayer, der seine Genialität als Designer zuvor bereits bei den Le Mans-Siegerautos C- und D-Type unter Beweis gestellt hatte.
– In den 14 Produktionsjahren wurden weltweit 75.520 Jaguar E-Types verkauft.
Fotos: ©Jaguar
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