Dunkle Lacke am Fahrzeug sind besonders empfindlich, wenn es um Mikro-Kratzer oder sogenannte Hologramme geht. Falsches Aufpolieren eines Lacks kann ebenso zu sehr extremen Hologrammen führen. Häufig sind schwarze oder dunkle Lacke auch sehr weich und neigen gerade daher zur starken Hologrammbildung, wenn das Polierpad verunreinigt ist oder die falsche Politur eingesetzt wird.
Zuerst wird der Lack mit einem Reinigungswedel entstaubt und gereinigt. Es sollen keine feinen Staubkörner oder Verschmutzungen in das Pad eindringen, da diese auch wieder kleine Mikrokratzer verursachen können.
Auf ein sauberes weiches Polierpad wird eine geringe Menge Politur, in diesem Fall wird eine Politur von Scholl Concepts, bezeichnet als S30+, aufgetragen. Für das erste Polieren wird ein Rotationspolierer Shinex von Festool eingesetzt. Die Politur wird gleichmäßig auf dem Lack verteilt und das Pad weich aufgesetzt. Leichtes Kippen der Maschine beim Anlaufen der Maschine, verhindert das Umherspritzen der Politur. Wichtig ist es, zu beachten, dass es beim Aufpolieren eines Lacks nicht um kraftvolles Abtragen des Lacks geht, sondern die Maschine sicher und ohne hohen Druck über den Lack geführt wird. Die Poliermaschine wird mit stetig gleichmäßigen Bewegungen über den Lack geführt und die Bahnen sollten sich immer um etwa 50% überlappen. Zwischendurch wird die Richtung des Polierens geändert.
Nach dem ersten Durchgang, wird die Politur mit einem weichen Tuch abgewischt. Auf ein frisches Pad wird eine weitere Politur aufgetragen. Diese Politur, Scholl Concepts W09, enthält eine sehr sanfte Politur und einen Anteil an Carnauba Wachs. Auch diese Politur wird nun ebenfalls in weichen konstanten Bewegungen mit der Maschine über den Lack geführt. Die Spuren der Politur sollten fast vollständig aufgelöst sein. Dies ist ein Zeichen, dass die Politur komplett aufgetragen wurde.
Überschüssige Politur wird nun mit einem sauberen sehr weichen Tuch abgewischt. Nachdem die Maschine abgesetzt wurde. muss allerdings das Wachs in der Politur noch aushärten. Dies dauert einige Minuten. Alkohol kommt nicht zum Einsatz, da dieser die Wachsanteile auflösen würde.
Eine Alternative den letzten Polierdurchgang schonender durchzuführen und einer eventuellen neuen Hologrammbildung vorzubeugen ist es, für diesen Polierdurchgang einen Exenterpolierer, wie z.B. Festool Rotex, im Leerlauf zu verwenden. Dabei bremst das Pad bei der Berührung des Lacks die Rotation ab und führt nur die Exenterbewegung in entsprechender Manier durch.
Für die Aufbereitung eines gesamten Fahrzeuges kann mit den beschriebenen Techniken in etwa 1 Stunde Arbeitszeit eingeplant werden.