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Ford erfindet das Rad immer wieder neu

by Oliver Kammern

Einen Mustang zu steuern ist für viele Oldtimer-Liebhaber ein Traum. Seit seinem ersten Auftritt 1964 hat das Pony Car – bis heute – in seinem Segment eine führende Rolle eingenommen. Blick auf eine spannende Evolutionsgeschichte:

1964: Die erste Generation des Mustangs war weltweit eine Sensation. Von diesem Ursprungs-Entwurf konnte man einfach nicht genug bekommen. Von allem gab es etwas mehr: die klassisch lange Schnauze, die klaren Linien der schmalen Silhouette. Von ganz eigenem Reiz war das Interieur mit dem Twin-Cockpit-Layout. Das Lenkrad mit drei nackten Speichen aus Aluminium und einem simulierten Holzkranz im Zentrum des Hupenrings wirkt leicht und sportlich. Der 16 Zoll-Durchmesser erlaubt ein leichtes Hantieren des großen Wagens. Servolenkung gab es seinerzeit als Sonderausstattung und so musste manch ein stolzer Mustang-Fahrer ganz schön kurbeln.

1967: Der Mustang reifte und die Käufer wurden verwöhnt mit neuen Features. Alles sollte noch bequemer und funktioneller werden. Deshalb gab es jetzt das Lenkrad, das man neigen konnte. Sieben Positionen ergaben am Ende die optimale Einstellung für den jeweiligen Fahrer. Gleichzeitig war so auch ein leichteres Ein- und Aussteigen möglich. Die neue Servolenkung mit einer besseren Übersetzung sorgte von 1967 an für ein sportlicheres Fahrgefühl.

1968: Die Weiterentwicklung der Sicherheitsanforderungen machte sich auch beim Mustang bemerkbar. Die Lenksäule klappte sich nun zusammen, falls es zu einem Auffahrunfall kam. So verringerte sich die Verletzungsgefahr beim Aufprall. Um die Sicherheit noch weiter zu erhöhen, wurde auch der Mittelteil des Zweispeichenrades gepolstert. Das frühere Zentrum des Lenkrades, die Hupe, wurde nun über den halben Metallring am unteren Lenkradteil untergebracht.

1974: Mit der Markteinführung der zweiten Generation, des Mustang II, führte man das Design in eine neue, dem Stil der 1980er Jahre entsprechende zweckmäßige Richtung. Das Zweispeichen-Lenkrad wurde mit Leder bezogen und die Hupe rückte wieder ins Zentrum. Die Zahnstangenlenkung brachte das kleinere, handliche 15-Zoll-Lenkrad mit sich. Fahrzeuge ohne Zahnstangenlenkung hatten weiterhin das 16-Zoll-Rad als Standard.

1979: Einmal Trendsetter immer Trendsetter: mit der Einführung des Fox Body Mustangs nahmen die Amerikaner die Europäische Designsprache auf.  Das galt für Innen und Außen. Vorbei waren die Zeiten des Zweispeichenrades. Ab sofort lenkte man mit sportlichen vier Speichen – was auch bei anderen Fahrzeugen von Ford umgesetzt wurde. Mit dem Lenkstockhebel wurden nun Scheibenwischer und Licht bedient. Dieses Lenkrad war ein Vorbote der künftigen Einbeziehung der Fahrzeugsteuerung am Lenkrad. Im Angebot war beim Schaltgetriebe ein Tempomat, der mit Tasten vom Lenkrad aus gesteuert wurde.

1984: Legendär war die Mustang Hochleistungsvariante „Special Vehicle Operations“ (SVO). Neben dem High-Output-Turbo-Vierzylinder –Motor erhielt der Mustang ein aggressives Dreispeichen-Lenkrad mit Teleskop- und Kipp-Funktion. Für noch sportlichere Haptik und ebensolches Aussehen wurde der Umfang verkleinert. Das Ford-Logo und SVO prangen als Prägung in der Mitte des Lenkrades.

1990: Sicherheit geht vor und so erhielt der Mustang 1990 seinen ersten serienmäßigen Airbag. Weil der Airbag in der Mitte des Lenkrades platziert war, wurde die Hupe auf die oberen Speichentasten verlegt – bedienbar über die natürliche Position des Daumens. Auch der Tempomat fand einen leicht bedienbaren Platz direkt auf dem Lenkrad.

1994: Mit dem Start der vierten Mustang Generation erinnerte man sich an den Ursprung des Pony Cars von 1964. Das Twin-Cockpit war wieder da und auch deutlich erkennbar waren die früheren eher runden Designelemente.

2005: Die Emotionen, die Mustang-Fans mit dem ursprünglichen Design verbanden, findet man im 2005er Modell wieder. Das dreispeichige Lenkrad auf dessen Mitte das legendäre Pferd zu sehen ist. Eine Reminiszenz an das Modell von 1965-1967. Als Upgrade zu den Standard Urethan-Speichen des Lenkrades gab es ein Upgrade-Paket im Innenraum mit schicken Aluminium-Speichen. Der Griffring war mit Leder ummantelt.

2010 bis heute: Dem Dreispeichenrad blieb man nun treu und spickte es mit allerlei Technik für Sprachsteuerungstechnologie und mehr.

Fotos: ©Ford

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