Im Jahr 2008 war Volkswagen of America auf der Suche nach einem Repräsentanten – jemandem, der die Ideale der Marke wortgewandt verkörpert, aber auch gleichzeitig daran erinnert, dass Volkswagen ein Unternehmen ist, das Spaß macht. Es war ein langer Weg, genau die richtige Person zu finden und es wurde klar, dass nicht irgendein Promi ausreichen würde. Mit Hilfe der Werbeagentur Crispin Porter + Bogusky kam dann ein schwarzer Käfer, Baujahr 1964, “Max” genannt, zum Einsatz.
Obwohl er kein Mensch war, glänzte Max von Anfang an als Unternehmenssprecher. Die liebenswerte Ikone sprach Englisch, aber mit einem höflichen deutschen Akzent, als er die VIPs dieser Tage interviewte, darunter Heidi Klum, Leonard Nimoy, David Hasselhoff und Basketballtrainer Bobby Knight. Sein Terminkalender war voll ausgebucht, Auftritte bei Autoshows und Fahrzeugpräsentationen im ganzen Land füllten die Tage zwischen den Werbeaufnahmen aus.
Aber wie konnte Max an so vielen Orten gleichzeitig sein? Ganz einfach – er war zu fünft. In einem unglaublich kurzen Zeitrahmen wurden die besten Kandidaten ausfindig gemacht, gekauft, identisch restauriert und auf die öffentliche Bühne gebracht. State of Mind Customs aus Oxford, MI kümmerte sich um den Restaurierungsprozess und stellte die ersten drei Käfer in nur 30 Tagen fertig.
Der Käfer von 1964 ist vielleicht die kultigste Darstellung der 30-jährigen Geschichte des Autos. Dieses Modelljahr brachte unzählige Aktualisierungen mit sich, darunter ein Schiebedach aus Metall, größere vordere Blinker, eine größere Nummernschildbeleuchtung und vier neue Farben: Panama-Beige, Java-Grün, Bahama-Blau und Meeresblau. Im Inneren des Käfers von 1964 war die Hupe mit zwei Knöpfen anstelle des Halbring-Designs des früheren Autos ausgestattet, und die Sitze aus Vinyl-Korbgeflecht sorgten im Vergleich zum massiven Vinyl des Vorgängers für eine gewisse Belüftung.
Die Preise lagen 1964 zwischen $1.595 für die DeLuxe-Limousine und $1.685 für das DeLuxe-Schiebedach, die beide mit einem 1.192 ccm OHV-Vierzylindermotor mit horizontalem Gegengewicht ausgestattet waren, der 40 PS bei 3.900 U/min und ein Drehmoment von 65 lb-ft bei 2.400 U/min aufwies. Das 4-Gang-Schaltgetriebe verhalf dem kleinen People Mover zu einer Höchstgeschwindigkeit von 72 mph.
Bis hin zur einstufigen Lackierung (d.h. ohne Klarlack) spiegelt jeder Käfer die Art und Weise wider, wie er 1964 vom Band gerollt wäre. Die mit einer Kombination aus Volkswagen- und Nachbauteilen restaurierten Max-Käfer sind ohne die Nummernschilder nicht voneinander zu unterscheiden. Max 1 steht heute in der Zentrale von Volkswagen of America in Herndon, Virginia.
Mit ein paar Betätigungen des Gaspedals und einer Drehung des Schlüssels erwacht Max 1 zum Leben. Als Klimaanlage des Tages dienten Lüftungsfenster, die sich mit einem Handgriff leicht aufklappen ließen, während die Seitenscheiben über eine Kurbel heruntergeklappt wurden. Ein unerwartet präziser Schalthebel klickt nur ganz oben bei jedem Weitwurf feinfühlig in den Gang. Die gefederten Sitze tragen ihren Teil dazu bei, Stöße und Spurrillen auf der Straße ebenso zu dämpfen wie die Federung selbst, auch wenn sie unbewusst die Aufgabe übernehmen, dem Erlebnis einen Hauch der 1960er Jahre zu verleihen. Jeder Käfer von 1964 ist eine Ikone; dieser hier ist eine Berühmtheit.
Fotos: ©Volkswagen America
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