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Das DeLorean-Paradies

by cctv_admin

Auf den ersten Blick wirkt die Firma Gulf Coast Motorworks in Bonita Springs/Florida in den USA wie ein ganz gewöhnliches Sportwagen-Autohaus. Doch spätestens, wenn man den Showroom betritt, eröffnet sich ein Blick auf die wohl größte Ansammlung an DMC DeLorean-Fahrzeugen weltweit. Rund 20 Fahrzeuge stehen im Showroom und weitere in der angeschlossenen Werkstatt. Darunter auch der eigentliche Prototyp des DMC DeLorean „Proto1“. Eine ganz besondere Rarität.

Der ehemalige General Motors-Manager John DeLorean hatte einen Traum. Er wollte einen Sportwagen bauen, der es mit den Besten seiner Klasse aufnehmen kann. Zu diesem Zweck gründete John DeLorean eine eigene Firma.

Unterstützung in der Entwicklung des Konzepts fand DeLorean bei Bill Collins, einem ehemaligen Ingenieur bei Pontiac. Der Auftrag für das Design eines Prototyps wurde an Giorgetto Giugaro bei Italdesign vergeben.

Als Partner holte sich DeLorean Lotus mit an Bord. Der zweisitzige Flügeltürer entstand auf dem Chassis des Lotus Esprit. Die Entwicklung des DMC-12 dauerte zwei Jahre. Eine sehr kurze Zeit für ein solches Projekt und dies führte zu einigen Problemen in der Serienproduktion. Die Karosserie ist komplett aus gebürstetem Edelstahl gefertigt. Zier- und Anbauteile aus Kunststoff. Im irischen Belfast wurde mit staatlichen Zuschüssen eine große Fabrik für die Produktion des DeLorean gebaut.

Als Motor kam der sogenannte Euromotor zum Einsatz, ein V6-Motor, der in Kooperation mit Renault, Peugeot und Volvo gebaut wurde. Er hat einen Hubraum von 2849 ccm und eine Leistung von 132 PS bei 5500 U/min. Damit erreichte der DeLorean DMC-12 eine Höchstgeschwindigkeit von 198 km/h. Der Sprint von 0 auf 100km/h absolvierte der 1250 kg schwere Sportwagen in 11 Sekunden. Eine Leistung, mit der der DeLorean nicht an seine vergleichbaren Konkurrenten Ferrari oder Corvette heranreichen konnte.

Ursprünglich war der DeLorean als Mittelmotorfahrzeug konzipiert. Da der V6-Motor allerdings zu groß war, fand er nur im Heck des Fahrzeugs Platz und dies wirkte sich wiederum auf das Fahrverhalten des Sportwagens aus. Die Agilität wurde eingeschränkt und das Fahrzeug wurde sehr hecklastig.

Durch den Y-Rahmen des Lotus Esprit ist im Innenraum der Fahrersitz weit von dem Beifahrersitz entfernt. Dazwischen zieht sich ein Rahmentunnel durch den Innenraum. Die schweren Flügeltüren sind leicht zu öffnen und schließen, waren aber auch oft Grund zur Reklamation, da sie nicht richtig dicht waren oder klemmten.
Berühmt wurde der DeLorean vor allem durch seinen Auftritt in dem US-amerikanischen Spielfilm „Zurück in die Zukunft“, in dem das Fahrzeug zu einer Zeitmaschine umfunktioniert wurde. Damit erhielt der DeLorean Kultstatus.

Mit einem Neupreis von rund 75.000 DM im Jahr 1982 war der DMC-12 sehr teuer. Hinzu kamen technische Mängel und Probleme, die den Absatz erschwerten. DMC musste die Kundenfahrzeuge zurückholen und warten. Gleichzeitig wurden Fahrzeuge auf Halde produziert, um eine erhöhte Nachfrage zu befriedigen. In den USA kam es allerdings Anfang der 80er Jahre zu einer Absatzkrise für Luxusfahrzeuge. DeLorean stand daher 1982 vor der Insolvenz und musste im gleichen Jahr schließen. Insgesamt wurden rund 9000 Exemplare des DeLorean DMC-12 gebaut.

Etwas eingestaubt und abseits der Ansammlung der DeLoreans bei Gulf Coast Motorworks steht noch eine Rarität: Der DeLorean Pilot 21. Er soll restauriert werden. Er ist eine der bekanntesten Entwicklungsstufen des DMC DeLorean und unterscheidet sich in kleinen Details von den Serienmodellen.

FOTOS: Jürgen Lewandowski

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