Im Park des Althoff Seehotel Überfahrt, idyllisch am bayerischen Tegernsee gelegen, glänzten die schönsten Kostbarkeiten aus unterschiedlichen Epochen der Automobilgeschichte um die Wette. Der 2. Concours D´Elegance Tegernsee ist ein Schönheitswettbewerb. Besonders bei diesem Concours, der von Retro Promotion organisiert wird, ist die spannende Mischung von Oldtimern und Neo Classics Fahrzeugen, den jungen Fahrzeugen mit Sammlerwert.
Der Concours D´Elegance Tegernsee blickt zurück auf eine langjährige Tradition, deren Ursprung „Retro Classics meets Barock“ (früher im Residenzschloss Ludwigsburg durchgeführt) ist. Bei dieser offiziellen FIVA-A-Veranstaltung sind die automobilen Klassiker Kunstobjekt, Kulturgut und Fahrzeug zugleich und vermitteln das Lebensgefühl einer Epoche, in der Automobile mehr waren als nur ein Fortbewegungsmittel.
Für Automobil-Liebhaber gab es bei der diesjährigen Veranstaltung, die weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, viel zu sehen. Ältestes Fahrzeug war Bentley Special 3/8 Open Tourer, Baujahr 1934. Seine Einfahrt auf das Parkgelände war ein wahres Spektakel und die Zuschauer genossen den grummelnden Motor-Sound des britischen Rennwagens. Ebenfalls mit Renngenen ausgestattet war der Lotus Mark VIII Roadster von 1955. Sein formvollendetes aerodynamisches Design von Colin Chapman macht ihn zu einem beindruckenden Zeugen des Automobildesigns. Die Jury verlieh dem Lotus Rennwagen den Preis „Sportlichstes Nachkriegsfahrzeug“.
Aerodynamik spielte im Automobildesign stets eine wichtige Rolle. Ein weiterer Zeitzeuge dafür ist der imposante tschechische Tatra 87. Die Limousine war ein Blickfang im Teilnehmerfeld. Dafür erhielt der Besitzer dieses seltenen Fahrzeugs den Preis „Exzellente Ingenieursleistung“. Bei den Neo Classics zeigten vor allem zwei Fahrzeuge ihre stromlinienbetonte Schönheit. Zum einen der gelbe Ferrari Enzo (mit 659 PS), Baujahr 2003, zum anderen das Bugatti Veyron GS Cabriolet von 2011 mit imposanten 1200 PS. Damit war der Bugatti auch der leistungsstärkste Vertreter am Platz und erhielt von der Jury den Preis „Best in Show Neo Classics“.
Es gab viele Raritäten auf dem 2. Concours D´Elegance Tegernsee. Eher unauffällig stand eines der teuersten Fahrzeuge der Welt im Park des 5-Sterne-Hotels: der rote Ferrari 250 GT California Spyder SWB. Die formschöne Karosserie wurde bei Pininfarina gezeichnet und bei Scaglietti gefertigt. Die Abkürzung SWB steht für den verkürzten Radstand. Nur noch wenige Exemplare sind von diesen Modellen weltweit erhalten.
Extrem selten ist auch das goldfarbene Peerless GT Phase 1 Coupé, Baujahr 1959, von dem weltweit noch rund acht Modelle fahrbereit sind. Die Karosserie des Peerless GT besteht aus GFK-Kunststoff wodurch das Coupé daher sehr leicht ist. Chassis und Motor wurden vom Triumph TR3 übernommen. Der Peerless GT erhielt den Preis „Nachkriegsfahrzeuge geschlossen 1956 bis 1963“.
Gleich daneben stand noch ein weiteres Highlight: das Simca Plein Ciel Cabriolet, das auch als französischer Thunderbird bezeichnet wird. Einst wurden rund 6000 Exemplare des Plein Ciel von der Pariser Firma Facel gebaut. Den Namen Plein Ciel (freier Blick zum Himmel) erhielten sowohl das Coupé wie das Cabriolet wegen der großen Panorama-Fenster.
Seinerzeit ein großer Durchbruch im Design bei Lamborghini war das Modell Espada, von dem ein wunderschönes Mark 1 Exemplar auf dem Concoursfeld zu sehen war. Der Besitzer des seltenen Fahrzeugs erhielt den Preis für den „Klassiker offen & geschlossen Baujahr 1964 bis 1970“.
In der Klasse „Vorkriegsfahrzeuge 1937 bis 1945“ siegte der französische Talbot-Lago T15 mit einer Sonderkarosserie von Worblaufen.
Die begehrte Auszeichnung „Best of Show“ erhielt der Besitzer des Mercedes Benz 300S Cabriolets. Die Preisverleihung der Siegerpreise fand am Sonntag auf dem Vorplatz des Althoff Seehotels Überfahrt vor der Bilderbuchkulisse von Rottach-Egern statt.
Fotos: ©Kay MacKenneth
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