Nachdem alle Formenschablonen und die ersten Ersatzbleche umgeformt wurden, kommen wir zu dem vorderen Teil des Kotflügels. Der vordere Teil wird ebenfalls noch einmal in einzelne Teile unterteilt, da die Form sehr komplex ist.
Das vorgeschnittene Blech wird im ersten Schritt mit der Hand so zurechtgebogen, dass es schon einmal die annähernde Form erhält. Durch das Anhalten an die Grundform, erkennt man sehr einfach, an welchen Stellen das Blech noch etwas nachgeformt werden muss. Ziel ist es, das Blech soweit vorzuformen, dass die Grundform schon sehr nah an der finalen Form angeglichen ist.
Auf einem Sandsack werden nun die Bereiche mit einem runden Holzhammer getrieben, die später leicht gerundet sind. Das Treiben erfolgt in kleinen Schritten und stückweise, damit das Blech nicht zu sehr verformt wird. Während dieses Treibvorgangs, wird das Blech gestreckt und verformt sich dadurch leicht. Deshalb werden die Ecken leicht nach Außen gedrückt, damit das Blech die eigentliche Form wieder annimmt.
Um die Form etwas genauer in das Blech zu trieben, wird mit einem Kunststoffhammer das Blech in eine Hohlform aus Holz getrieben. Diese Aussenkung in dem Holzblock hat in etwa den Radius, den das Blech am Ende annehmen soll. Zwischendurch wird das Blech immer wieder angesetzt und mit der Treibschablone geprüft, an welcher Stelle noch etwas nachgetrieben werden muss. An der anliegenden Treibschablone kann man ertasten, welche Stellen zu flach oder zu hoch vorgeformt wurden.
Nun werden die Ränder an der Stauchmaschine etwas gestaucht. Das führt dazu, dass die Ränder leicht abgerundet werden. Auch dieses Stauchen erfolgt in mehreren Durchgängen, um das Blech nicht zu sehr zu beanspruchen. Danach wird das Blech noch einmal mit der Formenschablone überprüft. An einer Stelle ist die Form noch etwas zu flach und muss etwas mehr herausgeformt werden. Das wird an dem Sandsack nachgearbeitet und das Blech an der Stelle etwas mehr herausgetrieben.
Um zu sehen, ob es nun passt, wird das Ersatzblech nochmals angelegt und überprüft. Das Ergebnis ist schon sehr gut, dennoch fehlt an manchen Stellen noch etwas Nachtreiben. Deshalb wird das Blech noch einmal auf dem Holzblock in die Mulde getrieben.
Das finale Umformen und Glätten wird an der Rollenstreckmaschine, dem sogenannten Englischen Rad, durchgeführt. Das Blech wird bei leichter Spannung zwischen den Rollen durchgeführt. Die untere Rolle ist an den Radius des Ersatzblechs angepasst. Durch den leichten Druck glätten sich die Treib-Beulen aus dem Blech. Das Blech erhält eine immer glattere Oberfläche, behält aber die geformte Wölbung.
Der Rand entlang des Radlaufs wird an der Sickenrollenmaschine um gebördelt. Eine schmale Rolle oben und eine breite flache Rolle unten, ermöglichen es, in mehreren Durchgängen das Blech umzulegen. Überstehende Blechkanten werden mit der Blechschere abgeschnitten. Wieder ist ein weiteres Ersatzblech für den vorderen Kotflügel fertig. Im nächsten Zug wird das anliegende Blech geformt.
Fotos:©Kay MacKenneth
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