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Blecharbeiten – Kotflügel Alfa Romeo SS aufbauen

by Kay MacKenneth

Bei einem Alfa Romeo Giulia SS 1600 ist der hintere Teil des vorderen Kotflügels schwer vom Rost befallen und muss ausgetauscht werden. Auch an der unteren Schweller-Kante und im inneren Radlauf sind deutliche Durchrostungen zu erkennen. Wegen des Werts, den der italienische Sportwagen darstellt, wird auf einen stückweisen Teilersatz an den durchrosteten Stellen verzichtet und der gesamte hintere Kotflügel als Teilersatz nachgebaut und eingesetzt.

Da das Ersatzblech in einer anderen Werkstatt entsteht und das Fahrzeug zum Anpassen nicht in der gleichen Werkstatt steht, wurde mittels der Schablonen auch eine Holzlehre angefertigt. An diesem Holzgestell kann das Blech angelegt und auf Passgenauigkeit geprüft werden.

Nun ist es soweit und das Blech kann erstmals an das originale Fahrzeug angepasst werden. Da die Passgenauigkeit gegeben ist, soll das Blech nun auch eingesetzt werden. Dazu wird nun im ersten Schritt das Fahrzeug auf diesen Schritt vorbereitet. Da Schweißarbeiten anstehen- und damit auch viel Trennarbeiten mit Funkenflug – wird das Fahrzeug mit einem 3M Schweiß- und Funkenschutzpapier abgedeckt. Dieses Papier lässt keinen Funkenflug durch und sogar Schweißperlen perlen an dem Papier ab, ohne dass das Papier selbst Schaden nimmt. Das schützt die Karosserie, die Scheiben und sogar den Innenraum des Fahrzeugs, da die Türen ausgebaut werden mussten. Bei Schweißarbeiten am Fahrzeug sollte man dieses selbstklebende Schutz-Papier immer parat haben.

Im ersten Schritt wird nun das Ersatzblech passend an den Kotflügel angehalten und die Umrisslinie markiert. Natürlich muss auf dem ursprünglichen Kotflügel etwas Überstand nachgezeichnet werden, damit das neue Ersatzblech nicht durchfällt. Mit der dünnen Trennscheibe wird das alte Blech aus dem Fahrzeug herausgetrennt. Wichtig dabei ist, dass das Heraustrennen sehr gewissenhaft, ruhig und mit höchster Konzentration erfolgt. Erstens ist große Hitze zu vermeiden und des Weiteren passt das Ersatzblech wesentlich besser, wenn man sehr bedacht vorgeht. Das alte Blech wird rundum aus der Karosserie getrennt und die Passgenauigkeit vorbereitet. An den Kanten, an denen auf Stoß geschweißt werden soll, markiert ein Klebeband, wo das Blech haarfein herausgetrennt wird. An der Kante, an der eine I-Naht entsteht, wird am Rand etwa 1cm Rand stehen gelassen. Dieser Rand kann anschließend mit der Absetzzange bearbeitet werden. Dadurch entsteht ein etwa 1mm tiefer Absatz, in den das Blech eingesetzt wird.

Der freigelegte Innenkotflügel muss entrostet werden, damit sich der Rost nicht weiter ausbreitet. Nach dem Freischleifen wird der Innenkotflügel mit einer Epoxyharz-Grundierung ausgesprüht. Dies verhindert eine erneute Rostbildung von innen heraus. Jetzt kann das neue Ersatzblech passgenau eingesetzt werden. Es wird an einigen Stellen fest fixiert, zum Beispiel mit Gripzangen oder Cleco-Stiften. Für diese Stifte wird ein 3mm großes Loch vorgebohrt und ein Spannstift mit einer Spezialzange eingesetzt. Die Stifte spannen das Blech so fest zusammen, dass man es weiterbearbeiten kann. Das Blech muss vor dem Verschweißen noch einmal final getrimmt werden. Leichte Unebenheiten oder Verzüge werden herausgetrieben, damit das Blech ganz genau passt.

Zuerst werden entlang des Randes des Ersatzblechs Schweißpunkte gesetzt. Wir haben uns für das WIG-Schweißverfahren entschieden, da – ähnlich wie beim Autogenschweißen – die Naht sehr weich bleibt. WIG Nähte lassen sich mit dem Hammer glätten und sind auch sehr stabil. Bei der richtigen Anwendung ist der Verzug sehr viel geringer als beim MAG Schweißen. Erst wenn die Punkte regelmäßig verteilt sind, wird die Naht stückweise aufgebaut. Die Schweißnaht wird stückweise für jeweils 3-4cm aufgebaut. Danach lässt man die Naht abkühlen. Eventuell muss die Naht nach dem Schweißen mit dem Glättehammer etwas bearbeitet werden. WIG Schweißen nimmt viel Zeit in Anspruch, ist aber besser nachzubearbeiten.

Fotos: ©Kay MacKenneth

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