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Portrait: Alvis Silver Eagle

by Kay MacKenneth

Mit dem Namen Alvis tauchen Bilder von Prestige-Oldtimern auf, von Fahrzeugen, die durch ihre Leistungen glänzten. Das rote Dreieck steht wie ein Synonym für die Ausgeglichenheit von Kraft, Straßenlage und Bremsung, die die Fahrzeuge von Alvis berühmt gemacht hatten.

Da man sich in den Alvis Werken im britischen Coventry ausschließlich auf den Bau von Fahrgestell und Motor konzentrierte, wurden Käufern Standardkarosserien von Carbodies oder Cross and Ellis angeboten. Man konnte aus einigen Grundmodellen, ein paar Extras und verschiedenen Farben wählen.

Manchmal kaufte der Kunde aber nur Alvis-Fahrgestell und -Motor und ließ bei einem namhaften Karossier seiner Wahl nach eigenen Vorstellungen “schneidern”. Nachdem der Körper gebaut und angepasst worden war, ging das Gefährt zurück in die Fabrik und wurde dort vor der endgültigen Auslieferung nochmals einem Test unterzogen.

Der hier gezeigte sportliche Alvis Silver Eagle 16.95 aus dem Jahr 1932 – mit einem so genannten Beetle-back – stammt aus dem Privatbesitz von Antony Powys-Lybbe, der seine lange Rennfahrer-Karriere beim Brooklands-Rennen und der Tourist Trophy mit verschiedenen Alvis begann. Im hinteren Teil des Zweisitzers gibt es einen kleinen aufklappbaren Schwiegermuttersitz, der sich jedoch nicht wirklich für längere Fahrten eignet.

Ende 1927 stieg Alvis mit der Erfahrung aus der erfolgreichen Vierzylinder-Produktion in den Sechszylindermarkt ein. Das neue Fahrzeug glänzte durch seine geschmeidige Fahrweise und der Höchstgeschwindigkeit von 110 Kilometer pro Stunde. Der Motor war um einiges leiser als bei seinem Vorgänger. Der erste Sechszylinder von Smith-Clark Typ 14,75 wurde 1928 präsentiert.

Das neue Triebwerk hatte vier Kurbelwellenlager, und die hängenden Ventile wurden über Stößelstangen und Kipphebel betätigt. Der Aufbau war klassisch mit einem angekuppeltem Kurbelwellen-Schwingungsdämpfer und Magnetzündungen aus eigener Konstruktion. Wie üblich waren Vierganggetriebe und die Einscheiben-Kupplung separat montiert. Das Fahrgestell entsprach in etwa dem des 12/50.

Der Nockenwellenantrieb lag am hinteren Teil des Motors, und wurde durch eine Kette angetrieben. Der Grund dafür war, dass die Reihen-Sechszylinder die Tendenz hatten, im Drehmoment der Nockenwelle in Schwingung zu geraten. Die Antriebsverlagerung an das Ende des Antriebsknotens verhinderte das. Eine Bronze-Wasser Pumpe war an Stelle des einfachen Thermo-Siphon-Kühl-Systems eingeführt und die Öl Pumpe war innen, anstatt außerhalb der Ölwanne angebracht worden.

Ein Jahr später wurde die Maschine auf 67.5 mm aufgebohrt. In die Modelle des Silver Eagle wurde nun außerdem serienmäßig eine Doppelzündung eingebaut. Entsprechend der Leistung schaffte der Wagen 130 km pro Stunde. Die später gebauten Fahrzeuge bekamen die imposante Kühlerfigur in Form eines Silver-Eagle anstelle des Hasen aus früheren Tagen. 1931 wurde der Silver Eagle weiter verfeinert und war auf Wunsch nun mit einem 2511 Kubikzentimeter-Motor und mit Zentralchassis-Schmierung und hydraulischen Stoßdämpfern ausgestattet.

Die Fußpedale des rechts gesteuerten Alvis sind – wie bei vielen Vorkriegsfahrzeugen – anders angeordnet, als bei heutigen Autos. Das Bremspedal ist rechts, das Gaspedal in der Mitte und das Kupplungspedal links. Dies soll gleichzeitiges Bremsen und Zwischengas geben bei unsynchronisierten Getrieben vereinfachen. Um einen möglichst ruhigen Schaltvorgang zu erreichen, kuppelt der Fahrer aus, legt den Leerlauf ein und kuppelt wieder ein. Im Leerlauf wird nun gut dosiert Gas gegeben. Damit wird die Drehzahl der Getriebewelle auf die passende und nun höhere Drehzahl des bei abermals gedrückter Kupplung einzulegenden niedrigeren Ganges gebracht.

Gebaut wurden Silver Eagle von 1929 bis 1937 und waren aus wirtschaftlicher Sicht beinahe so erfolgreich, wie das Vorgängermodel 12/50.

Heute ist der Silver Eagle einer der beliebtesten Alvis und wurde in zahlreichen Formen gebaut. Auch die Chassis-Längen variierten, außerdem waren manche tiefer gelegt und hatten eine breitere Spur. Von den 1498 gebauten Vintage Silver Eagle haben rund 110 Fahrzeuge überlebt.

Technische Daten Alvis Silver Eagle 16.95 Bjahr 1932

Hubraum:

2.2 Liter

Federung:

4 Blattfedern

Motor:

Aluminium

 

3 Vergaser

 

kopfgesteuert,

Leistung:

75 PS

Höchstgeschwindigkeit:

130 km/h

Fotos: ©Kay MacKenneth

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