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Planai Classic

by Kay MacKenneth

Das winterliche Ennstal am Fuße des Dachsteins war Ausgangspunkt für die Planai 2022. Das letzte Mal hatte die Rallye 2020 stattgefunden. In winterlicher Pracht und plangemäß – machte sich das gesamte Starterfeld der Planai-Classic (nach erfolgreichem Check für Fahrzeug und Fahrer) auf den Weg: Pünktlich ging es zur Hatz auf den Dachstein. 45 Fahrzeuge aus über zwei Jahrzehnten nahmen Aufstellung teil – dabei war auffällig die hohe Käfer-Beteiligung, deutsche Marken und auch die zahlreichen schwedischen Exemplare. Zuschauer waren bei der diesjährigen Planai-Classic wegen der allgemeinen Corona Bestimmungen leider nicht zugelassen.  

Feinste, winterliche Verhältnisse, durchgehend griffige Schneefahrbahn und leichter Wind begleiteten die historischen, automobilen Schätze den Berg hinauf: 5,22 Kilometer, 9 Minuten, 23 Sekunden Sollzeit. Eine Vorgabe, die die ersten 10 Teilnehmer in gewohnt präziser Manier um insgesamt nicht einmal sechs Zehntel verfehlten.  So wurde das Starterfeld nach dem ersten Tag vom Team Hansi Mlcoch / Martin Laaha auf Volvo 121 (1970), den Drittplatzierten der letzten Planai-Classic, angeführt. Das älteste Auto im Feld, ein offener Healey Silverstone von 1950, der sein Pilotengespann Johann und Gabi Kofler gänzlich ungeschützt dem Winterwetter aussetzte, lag nach dem ersten Tag auf dem 20. Platz.

Rallye-Weltmeister Andreas Aigner, der am ersten Tag der Planai-Classic die Riege der „echten“ Motorsportler vertrat, nahm die Sonderprüfung auf einem leicht untermotorisierten, dafür umso leichtfüßiger ausgelegten Porsche 912 von 1968 in Angriff und unterbot die Sollzeit – wie nicht anders zu erwarten war – deutlich, mit einem kultivierten Drang zu gekonnten Drifts abseits der Ideallinie.

Eisige Temperaturen, strahlender Sonnenschein: Das war der zweite Tag der Planai-Classic 2022. Gestartet wurde mit der Rundstreckenwertung am Flugplatz Niederöblarn. Kein Schnee, dafür teilweise eisiger Belag auf der Piste sorgte für engagierte Drifts und doch anspruchsvolle Bedingungen beim Erreichen der selbst vorgegebenen Referenz-Zeiten. So konnte sich das sieggewohnte Team Deopito / Deopito auf Mercedes-Benz 350 SLC langsam nach vorne arbeiten und mit einem zweiten Platz in Niederöblarn und konstanter Leistung bis Pichlarn zur Tages-Zwischenwertung die Gesamtführung übernehmen.   

Doch ein weiteres Spitzenteam kämpfte sich stetig nach vorne: Thomas Voglar und Jan Soucek auf VW Käfer 1302 S (1972) konnten bereits nach der Hochwurzen im Zentrum von Schladming die Führung übernehmen und bis ins Ziel nach Mitterberg, nachdem die zweite Runde in Niederöblarn gewertet wurde, halten.  

So lautete der Zwischenstand nach dem zweiten Tag der Planai-Classic 2020 also: Thomas Voglar und Jan Soucek auf VW Käfer vor Alexander und Florian Deopito auf Mercedes-Benz 350 SLC (1972). Neu aufgerückt ins Führungstrio ist das Team Michael Pachleitner und Günter Lippitsch auf Alfa Romeo Giulia Super von 1966.  Dennoch war aber auch nach dem zweiten Tag alles offen. 

Am Freitag, dem letzten Tag ging es hoch auf die Planai zum Stadion, in dem die finalen Entscheidungen fallen sollten. Start bei strahlendem Sonnenschein im Zentrum von Gröbming, doch auf der Mittelstation der Planai, bei der Kelleralm, wo die beiden nachmittäglichen Sonderprüfungen der Rallye starteten, herrschte dichtes Schneetreiben – was für eine frisch beschneite Schneefahrbahn sorgte.   

Mit ihrem hauchdünnem Vorsprung gingen die Vortagessieger Thomas Voglar und Jan Soucek vor den Routiniers Alexander und Florian Deopito in den Finaltag. Sonderprüfung um Sonderprüfung fuhren Voglar/Soucek einen knappen Vorsprung heraus. Hauchzarte 89 Punkte lagen Deopitos hinter Voglar/Soucek zurück, als es ins Finale im WM-Stadion von Schladming ging.

Zunächst legte das Team Deopito vor. Routiniert, genau, exakt und wohleingestimmt reichten 268 Punkte für einen neunten Platz in der Schlusschallenge und eine gute Ausgangsposition, ließen sie doch den Vorsprung des Team Voglar in eine feiste Vorlage gegenpendeln.  Stille Spannung beherrschte das Rundeau, als der Käfer von Voglar und Soucek als letztes Auto des Bewerbes zur Startschranke rollte.

Doch dann – in dem Moment,  als die Uhr zu laufen begann – der Schock! Der Käfer starb ab. Das Neu-Starten dauerte eine gefühlte Ewigkeit – und das Rennen war gelaufen. 1334 Fehlpunkte warfen den Sieganwärter auf Platz 29 der Schlusschallenge zurück und somit auf den zweiten Gesamtrang.  

Wie schon bei der letzten Planai-Classic 2020 siegten Vater und Sohn Deopito vor allem durch ihre Nervenstärke. Auf Platz drei, solide und ungefährdet: Die Tagessieger von Tag eins, Hansi Mlcoch und Martin Laaha auf Volvo 121 (1970) 

Die Schlusschallenge brachte im Reigen der Planai-Sonderprüfungen 2022 schließlich einen neuen Sieger: Vredestein-Chef Harald Kilzer mit Co-Pilotin Gudrun Aybek (auf Mercedes-Benz 200/8 (1971)) entschied die Schlusschallenge im Planai-Stadion für sich. 

Fotos: ©Planai Classic/Martin Huber

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