Am 14. Februar hat die EU das Ende des Verbrennungsmotors ab 2035 besiegelt. Die Idee dahinter: Autohersteller sollen stattdessen Fahrzeuge mit alternativen Antrieben ausliefern.
Natürlich wird das den Automarkt in Europa nachhaltig verändern. Experten erwarten, dass sich der Havanna-Effekt auch in Europa verstärkt. Dieser Effekt beschreibt die überdurchschnittlich lange Erhaltung eines bereits existierenden Automobilbestandes, der entsteht, wenn keine Durchmischung mit Neufahrzeugen mehr stattfindet.
Der Begriff „Havanna-Effekt“ hat seine Wurzeln in Kuba. Das typische Postkartenbild der Hauptstadt Havanna zeigt immer noch alte Fahrzeuge aus den 1950er und 60er Jahren. Die Pflege der Fahrzeuge entstand zunächst nicht aus Liebe zum Automobil, sondern aus der Not heraus, denn Fidel Castro verbot 1959 Privatpersonen, Fahrzeuge zu importieren oder zu exportieren. Fahrzeuge, die sich zu diesem Zeitpunkt bereits in Privatbesitz befanden, durften behalten werden. Aus Mangel an Neuwagen hielten die Besitzer die Fahrzeuge nun unter allen Umständen fahrbereit, bauten sie um und pflegten sie derart, dass Ford, Chevrolet, Pontiac oder Oldsmobile aus jener Zeit Kultstatus im Straßenbild Havanna genießen und Touristen erfreuen.
Bei der Prognose ‚Havanna-Effekt in Europa‘ geht man davon aus, dass Autobesitzer ihr vorhandenes Fahrzeug weiterfahren, da Verbrennerfahrzeuge bei guter Pflege in der Regel bis zu 50 Jahre halten. Ein Elektrofahrzeug hat bis dato eine wesentlich kürzere Lebensdauer. Die Batterie hält maximal fünf bis sieben Jahre und muss dann ausgetauscht werden. Die Wartungskosten sind bei gegebenen Energiekosten hoch.
Es bleibt jedoch abzuwarten, ob sich der Havanna-Effekt auch in Europa einstellt, da der Übergang zur Elektromobilität längst vollzogen ist und die Forschung und Entwicklung der Infrastruktur und Technologie für Elektromobilität oder andere alternative Antriebe, wie z.B. Wasserstoffbatterien, erhebliche Fortschritte macht. Auch die Wahrnehmung der Verbraucher wird sich in Zukunft sicherlich ändern.
