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Fahrwerk – Radlager überholen Teil 1

by cctv_admin

Ein Teil des Fahrwerks sind die Radlager. Sie sitzen im Zentrum des Rades und sind die Verbindung zwischen der Radaufhängung und dem drehenden Teil.

Alle Kräfte, die über die Straße auf das Fahrzeug wirken, werden über das Radlager geleitet. Deshalb ist eine möglichst reibungslose Funktion der Radlager wichtig. Der Rollwiderstand wird im Bestfall auf ein Minimum reduziert.

Jedes Rad sollte leichtläufig und im freien Lauf ohne Widerstand drehen zu lassen. Sind die Radlager defekt, verringert sich die Laufruhe und der Rollwiderstand erhöht sich. Dies kann sogar dazu führen, dass ein ausgekuppeltes Fahrzeug schwer läuft.

Der Wechsel der Radlager zählt zu den leichteren Wartungsarbeiten. In vielen Fahrzeugspezifischen Werkstatthandbüchern finden Sie dazu auch detaillierte Arbeitsschritte. Doch Vorsicht: Radlager zählen zu den sicherheitsrelevanten Bauteilen an einem Fahrzeug und der Besuch einer Fachwerkstatt ist zu empfehlen, wenn Sie sich bei einer solchen Wartungsarbeit nicht wirklich sicher fühlen.

Wird die Bremstrommel oder Bremsscheibe abgenommen oder getauscht, empfiehlt es sich die vorderen Radlager zu tauschen, auch wenn die Radlager noch in Ordnung scheinen. Die Belastung auf den vorderen Radlagern ist wesentlich höher als die Belastung auf den hinteren Lagern, da die Bremswirkung die hintere Achse weniger belastet. Grundsätzlich lässt sich sagen, das gut geschmierte und fachgerecht eingestellte Radlager eine sehr hohe Lebensdauer haben können.

Nach der Abnahme der Fettkappe mit Hilfe einer Rohrzange, beginnt die eigentliche Demontage des Radlagers. Unter der Fettlappe verbirgt sich die Mutter auf dem Achs-Dorn und der Sicherungssplint. Der Sicherungssplint wird entfernt. Wichtig: Der Sicherungssplint muss später erneuert werden und sollte nicht wiederverwendet werden. Der Splint lässt sich am einfachsten mit einer Spitzzange entfernen. Biegen Sie die beiden Splintarme des Sicherungssplints gerade und greifen Sie den Kopf des Splints mit der Spitzzange. Leichtes Drehen erleichtert das Herausziehen des Splints.

Nun ist die Mutter entsichert und lässt sich frei drehen. Ist die Mutter gelöst, findet man die Anlaufscheibe für das äußere Lager. Wenn Sie diese auch entfernt haben, kann das Kegellager und die Bremstrommel entfernt werden.

Reinigen Sie den Achszapfen von Fett und Schmutz und untersuchen Sie ihn auf Laufspuren oder Abnutzungserscheinungen. Hat sich beispielsweise ein Laufring gelöst und dreht sich mit, kommt es zu Schäden an dem Achszapfen. Diese Schäden erkennt man an spürbaren Absätzen oder tiefen Schleifspuren am Achs-Dorn.

Solche Schäden treten vor allem auf, wenn ein defektes Achslager zu spät erkannt wird und das Fahrzeug zu lange mit solchen defekten Lagern gefahren wurde.

Wenn die Radnabe abgenommen ist können die Lager ausgebaut werden. Mit einem langen Treibdorn werden zuerst von innen die Rillenkugellager auf der Nabeninnenseite ausgetrieben.

Dann entfernt man das alte Fett an den Lagern. Auf der Rückseite der Bremstrommel oder der Bremsscheibe erkennt man in der Nabe die Lagersitz-Ringe und eventuell auch einen Simmering. Diesen Simmering sollten Sie auf jeden Fall tauschen. Lösen können Sie ihn mit einem Schraubenzieher.

Nachdem das gesamte Lagerfett entfernt ist, werden auch die Lagersitz-Ringe entfernt. Das geht leicht mit einem Radlager-Ausdrückers. An einer Gewindestange ist eine Ausdrückscheibe und ein Ring zum Auffangen angebracht. Durch das Spannen des Radlager-Ausdrückers wird der Lagersitz aus der Nabe gedrückt.

Wenn Sie dieses Werkzeug nicht zur Hand haben, können Sie den Lagersitz-Ring auch mit einem etwa 5mm breiten Treibdorn herausausklopfen. Achtung: Vermeiden Sie auch jeden Fall, dass der Ring verkantet, indem die Position des Dorns rund um den Lagersitz-Ring angesetzt und das Lager Stück für Stück ausgetrieben wird. Technisch gesehen, geht dies am besten, wenn der Dorn während des Austreibens nach jedem Schlag immer abwechselnd auf die gegenüberliegende Seite gewechselt wird.

Fotos: ©Kay MacKenneth

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