Mit Online-Events feiert der National Motor Museum Trust in Beaulieu das 60-jährige Bestehen seiner Archivbibliothek. Die Videos sollen Autobegeisterten einen Einblick in eine der größten öffentlich zugänglichen Bibliotheken für Automobilgeschichte in Europa bieten.
Anlässlich der sechs Jahrzehnte seit der Eröffnung der Bibliothek im Jahr 1961 wird eine Auswahl von Filmen auf dem YouTube-Kanal des National Motor Museum Trust zu sehen sein, die die Zuschauer hinter die Kulissen der Bibliothek führen, die mehr als 300.000 Objekte enthält, und deren Geschichte erzählen. Diese riesige Sammlung reicht vom Beginn des Automobilzeitalters in den 1880er Jahren bis zum heutigen Tag.
Die Kuratoren der Reference Library, Carina Taylor und Lindsay Whitaker-Guest, freuen sich darauf, diese unschätzbare Ressource in Erinnerung zu rufen. Whitaker-Guest: “Das 60-jährige Jubiläum ist definitiv ein stolzer Moment für uns, da es zeigt, wie weit die Sammlung im Laufe der Jahre gekommen ist”. Taylor: “Dank des Fachwissens aller Bibliothekare, Mitarbeiter und Freiwilligen, früher und heute, ist der Dienst zu einer Anlaufstelle für Informationen und Ratschläge geworden, ganz gleich, ob man ein Fahrzeugrestaurator oder ein akademischer Forscher ist oder mehr über seine Familiengeschichte erfahren möchte”.
Die Bibliothek oder National Road Transport Library, wie sie ursprünglich hieß, wurde am 28. April 1961 von Edward, 3. Baron Montagu of Beaulieu, offiziell eröffnet, der die Bedeutung einer Automobilbibliothek und eines Archivdienstes für Historiker, Forscher und Mitglieder der Öffentlichkeit erkannte.
Von ihrem unkonventionellen Standort in der Küche des Palace House, dem Wohnhaus der Familie Montagu, expandierte die Bibliothek schnell und zog 1972 in größere Räumlichkeiten im John Montagu Building in Beaulieu und 1989 in das Collection Centre des National Motor Museum Trust um. Heute nimmt sie fünf Räume auf zwei Etagen ein.
Die Bibliothek erzählt die Geschichte des Automobils in Großbritannien und im Ausland. Sie bietet Zugang zu einer Fülle von Recherchematerialien, darunter seltene und vergriffene Publikationen über alles von Autos und Motorrädern bis hin zu Nutzfahrzeugen. Die Sammlung von 300.000 Artikeln umfasst 14.000 Bücher, 7.000 gebundene Zeitschriftenbände, 100.000 lose Zeitschriften, 70.000 Verkaufsliteratur, etwa 25.000 Handbücher, 7.000 Werkstatthandbücher und über 9.000 Veranstaltungsprogramme und Ausstellungsführer. Die Sammlung wächst weiter, jedes Jahr kommen über 2.000 historische und zeitgenössische Artikel hinzu.
Zu den Highlights gehören die frühen Motorzeitschriften The Car Illustrated und Coach Builders Art Journal, frühe französische Motorzeitschriften, eine reichhaltige Sammlung von Fahrzeugverkaufsliteratur und Broschüren, die bis in die 1880er Jahre zurückreichen, technisches Material und fast vollständige Auflagen von The Autocar und The Motor.
Normalerweise können die Sammlungen der Bibliothek nach vorheriger Terminvereinbarung über den Motoring Research Service eingesehen werden. Jeder Termin und jeder Besuch wird von Patrick Collins, dem Research and Enquiries Officer, geleitet, der ein umfangreiches Wissen über die Sammlung und die Geschichte des Automobils mitbringt. Wie viele andere Orte musste auch die Bibliothek aufgrund der Corona-Auflagen ihre Türen schließen.
Trotzdem erhält der Dienst immer noch viele Anfragen von Forschern, die ihre Arbeit fortsetzen möchten. Sobald die Richtlinien der Regierung es erlauben und es sicher ist, hofft die Bibliothek, mit neuen, Covid-gesicherten Verfahren wieder zu öffnen und die Besucher wieder willkommen zu heißen. Dies wird ein weiterer großer Moment in der Geschichte der Bibliothek werden.
Mehr Infos: http:// www.nationalmotormuseum.org.uk.
Fotos: ©National Motor Museum Beaulieu
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