Mailand ist nicht nur die Stadt der Mode und des Designs – auch Autoliebhaber kommen auf ihre Kosten. Wonach man sich in Deutschland noch sehnt, dass wieder Oldtimermessen stattfinden, war in Mailand schon Realität. Vom 1. bis 3. Oktober fand in der Fiera Milano Rho die elfte Ausgabe der AutoClassica statt. Der Andrang war groß und die Sicherheitskontrollen im Zusammenhang mit Covid ebenfalls. Doch 71.600 Besucher nahmen Fiebermessen, Greenpass und den Messebesuch in den Hallen mit durchgehendem Tragen der Masken in Kauf. In Italien hat man eben Benzin im Blut und das Herz blubbert im klassischen Motortakt. Zum vierten Mal in Folge war die Mailänder AutoClassica Partner von Retro Classics. Ein Stand mit mehreren Automobilen Schätzen war dieser Partnerschaft in der Halle 13 gewidmet und machte Lust auf die kommende RETRO Classics Bavaria (3.-6. Dez. 21) in Nürnberg.
In Mailand waren auf der Fiera Milano Rho die Messehallen 13 und 15 während AutoClassica mit Oldtimern und was dazu gehört belegt. Während der drei Messetage wurde auch hier die Brücke von der Historie zu Neuwagen geschlagen – wie es auch bei den anderen Klassikermessen inzwischen üblich geworden ist – sofern sie denn stattfinden dürfen. Den größten Andrang erlebte die Messe am Samstag, denn am Nachmittag fand die Wannenes-Auktion statt, bei der einige ganz besondere Automobile versteigert wurden. Ein Highlight in der Auktion war der Fiat 509 S Zagato, der für 178.205 Euro unter den Hammer kam.
Deutlich zu sehen ist das zunehmende Verschwinden der Vorkriegsfahrzeuge vom Markt. Auf der AutoClassica waren nur vereinzelt Vorkriegsklassiker zu sehen. Dafür aber immer mehr jüngere Fahrzeuge.
Einen großen Auftritt hatte die Sondershow zum 50-jährigen Jubiläum des Lamborghini Countach. Auf der Sonderschaufläche waren unterschiedlichste Modelle des Meisterwerks von Marcello Gandini zu sehen. Highlights unter den Fahrzeugen waren die LP400 und auch LP400 S Modelle, die gleich in unterschiedlichsten Ausführungen präsentiert wurden. Darunter auch ein sehr seltener LP 400 Periscopio.
Der italienische Oldtimer Verband ASI widmete seinen Stand einem großen italienischen Automobildesigner, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre – Giovanni Michelotti. Neben einigen Vorträgen von dem Sohn Egardo Michelotti zu Michelotti, konnte man auf dem Stand vier bedeutende Automobile bestaunen, die aus Michelottis Feder sind, wie zum Bespiel der BMW 1600. Gleich daneben stand der Fiat 600 mit einer auffälligen Sonderkarosserie von Michelotti. Seiner Zeit weit voraus war der MG TD mit der Sonderkarosserie. Den krönenden Abschluss bildete der Maserati mit einer Karosserie Vignale, gezeichnet von Michelotti.
Natürlich durfte die italienische Automobilgeschichte nicht fehlen und so präsentierte ein Verein den 1948 Fiat 2800 Torpedo, von dem nur vier Exemplare gebaut wurden. Das Fahrzeug wurde als Staatslimousine vom damaligen Innenminister Italiens verwendet. Später kam die große Limousine bei der Flucht von König Vittorio Emanuele III von Rom nach Pescara zum Einsatz. Das Fahrzeug wird noch heute von der Fondazione Fiera Milano als repräsentatives Fahrzeug eingesetzt.
Großer Andrang herrschte auch am Stand des Ferrari Museums. Neben dem Ferrari 275 GTB 4 hatte das Museum einen originalen Ferrari Formel 1 Rennwagen mit auf die Messe gebracht.
Italienischen Rennlegenden fingen die Blicke der Besucher gleich am Eingang ein. Darunter der 92PS starke OSCA MT4 von 1952. Dieser Rennwagen wurde 1954 und 1955 erfolgreich von Rennfahrer Bruno Gavazzoli in der Klasse „Sport1100“ auf der Mille Miglia gefahren. Daneben stand der gelbe Ferrari 750 Monza von 1955 mit einer Sonderkarosserie von Scaglietti. Das Fahrzeug wurde von der Scuderia Nationale Belge eingesetzt. Den Abschluss bildete der Maserati 200S von 1956.
Am Stand von Classic Car Charter waren ebenfalls italienische Rennfahrzeuge mit großer Renngeschichte zu sehen. Darunter Modelle von OSCA, Moretti, Cicitalia, Fiat und anderen italienischen Marken. Viele dieser Modelle sind vor allem auf der Mille Miglia eingesetzt worden.
Einen sehr großen Bereich nahmen die Händler und Privat-Markt Fahrzeuge ein. Auch hier waren zwischendrin immer wieder echte Raritäten zu entdecken, wie zum Bespiel der Fiat 500 mit Superleggera Karosserie. Natürlich überwogen die italienischen Marken wie Alfa Romeo, Lancia und Fiat, aber auch deutsche Marken waren zu finden. Deutlich voran die Marke Porsche. Dazwischen waren auch ein DKW und ein Trabant zu finden.
Manche Hersteller nutzten die Möglichkeit und präsentierten auch ihre neuesten Modelle auf dem Stand, wie zum Beispiel die Marke Porsche.
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