Beim Concours of Elegance 2020 versammeln sich auch in diesem Jahr wieder außergewöhnliche Fahrzeuge – zum Teil werden sie zum ersten Mal überhaupt im vereinten Königreich ausgestellt.
Vom 4. bis 6. September zeigen sich mehr als 1.000 Autos in den Gärten des Hampton Court Palace versammeln. Im Mittelpunkt steht eine Sammlung von rund 60 der seltensten, schönsten und innovativsten Autos, die je gebaut wurden. Der Wettbewerb um einen Platz in dieser Reihe ist so hart, dass die Autos von einem Komitee von Automobilexperten aus aller Welt handverlesen wurden. Hier einige Exemplare:
Porsche 356 America Roadster
Technisch gesehen kein Speedster, aber der Type 540 – besser bekannt als America Roadster – war der Ideengeber dazu. Der luftgekühlte 1,5-Liter-Flach-Vierzylinder leistet 70 PS, was vielleicht nicht nach viel klingt, bis man erkennt, dass 1953 der reguläre 356er nur 40 PS produzierte. Nicht zu verwechseln mit dem 356 Speedster – der kam später und kostete zwei Drittel des Preises – waren die America Roadster kein kommerzieller Erfolg. Der US-Importeur Max Hoffman überzeugte Porsche, dass es ein leichtes Cabriolet brauchte, um mit den besten von Jaguar konkurrieren zu können. Doch die Produktionsmethoden zur Herstellung der Aluminiumkarosserie des America Roadster erwiesen sich als zu teuer, so dass Porsche 1952 nur 17 Einheiten baute, bevor die Produktion 1953 eingestellt wurde.
Ferrari Dino 206 SP
Bekanntlich wurde Ferrari Mitte der 60er Jahre in Le Mans von Ford herausgefordert und antwortete mit einer Serie von Sport-Prototypen: der 330P-Serie. Anfang Februar 1966 stellte Ferrari der Presse in Maranello neben dem kleineren, völlig neuen Dino 206 SP auch den 4-Liter 330P3 vor. Es war Ferraris Absicht, 50 dieser kleineren V6-Fahrzeuge zu bauen, um sie für die Homologation als Zweiliter-Sportwagen der Gruppe 4 zu qualifizieren. Aus verschiedenen Gründen geschah dies nie, und nur 17 dieser Autos wurden gebaut, darunter auch dieses Beispiel hier, das bei den 1000 km vom Nürburgrings und dem 12-Stunden-Rennen von Sebring eingesetzt wurde.
Aston Martin Cloverleaf
Die Fahrgestell-Nr. 1926, produziert im Jahr 1923, ist eines der ältesten straßentauglichen Aston Martin-Modelle, die es gibt. Insgesamt wurden nur 57 ‘Bamford and Martin’ Aston Martins hergestellt, und es wird geschätzt, dass weltweit höchstens 16 Exemplare existieren. Lionel Martins eigener Cloverleaf wurde in den 1930er Jahren verschrottet. Diese Maschine ist fast identisch mit Lionel Martins Cloverleaf und belegte 1924 in Aston Hill den zweiten Platz. Der XR1981 wurde bis Ende der 1960er Jahre bei Rennen gefahren, 1969 gewann er das prestigeträchtige St John Horsfall Trophy-Rennen in Silverstone. Danach ruhte er fast 40 Jahre lang unbenutzt in der Familiengarage, bevor er fünf Jahre lang restauriert wurde undin seinen heutigen Zustand gebracht wurde.
Facel Vega Facel II
Das 1939 von Jean Daninos gegründete Unternehmen Forges et Ateliers de Construction d’Eure-et-Loir (Facel) spezialisierte sich auf den Bau von Flugzeugkomponenten und Metallmöbeln, bevor es sich auf Luxusautos wie den Facel II konzentrierte. Angetrieben von einem 355 PS starken Chrysler V-8 war der Facel II mit vier Passagieren nicht nur eines der schnellsten Autos, sondern auch eines der am schnellsten beschleunigenden – tatsächlich war er aus 0-60 Meilen pro Stunde schneller als der Aston Martin DB4 und der Mercedes 300SL Flügeltürer und bot gleichzeitig Rolls-Royce-ähnlichen Komfort. Dieses Exemplar war der ursprüngliche Pressewagen, eines von drei manuellen Rechtslenkern und hat gerade einmal 20.000 Meilen zurückgelegt.
Der von A. Lange & Söhne präsentierte Concours of Elegance gehört weltweit zu den drei wichtigsten Concours-Events und zieht viele der bedeutendsten Automobilsammler der Welt an. Die Autos werden unter freiem Himmel zwischen den alten Bäumen und gepflegten Rasenflächen der 60 Hektar großen Brunnengärten des königlichen Palastes ausgestellt, was den Besuchern viel Platz garantiert, um die Exponate auf die sicherste und angenehmste Weise zu besichtigen.
Neben dem Haupt Line-up werden beim Concours of Elegance 2020 auch Alfa Romeos mit unverwechselbarer Karosserie, wertvolle Rolls-Royce aus der Vorkriegszeit, die McLaren F1 GTRs, die vor 25 Jahren bei den 24 Stunden von Le Mans den 1., 3., 4., 5. und 13. Platz belegten, eine Ausstellung zukünftiger Klassiker und einen neuen Junior Concours, in dem das Beste der Half-Scale-Fahrzeuge gefeiert wird, gezeigt. Insgesamt werden im Laufe des Wochenendes fast 1.000 Autos ausgestellt.
Mehr Infos unter www.concoursofelegance.co.uk
Fotos: ©Concours of Elegance
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